Suchmaschinen  17.06.2013

Umsatz für SEO-Tools

Haben Sie einen Sichtbarkeitsindex? Steigern Sie Ihre Sichtbarkeit bereits? Oder ist Ihnen die Sichtbarkeit in Suchmaschinen etwa egal? Für all das gibt es gute Argumente. Insbesondere für die Betreiber zugehöriger Werkzeuge.

Früher konnte man mit dem Pagerank in Google Geschäfte machen, Google hat das Geschäftsfeld aber 'abgedreht' und macht stattdessen lieber selbst Geld mit den Kunden, die in der Suchmaschine vorne sein wollen. Durch verkaufte Plätze, die ganz vorne in Google immer mehr werden, aber auch durch neue Reihungen im Ergebnis. Diese bevorzugen gut beworbene Marken, also kann Google erneut mit der Werbung Geld machen.

Unter den Tools-Herstellern im SEO-Bereich hat sich aber eine weitere Möglichkeit entwickelt, wie man Geld machen kann. Ehemals eingeführt als 'Sichtbarkeit', einer gewissen Indexvariante die zeigen soll, wie gut eine Adresse in Google zu sehen ist, hat eine Dynamik dazu einen richtigen Hype ausgelöst. Doch der Reihe nach.


Sichtbarkeit, Sichtbarkeitsindex und Co. Verschiedenste Werkzeuge aus der Suchmaschinenoptimierung haben den Index, überall heißt er anders. Basis solcher einfacher Maßzahlen ist eine Suche nach definierten Suchbegriffen. Je nach Begriff und Position wird der Index für bestimmte Websites größer oder kleiner - stark umkämpfte Begriffe und gute Position garantieren einen hohen Index für die zugehörige Website.

Die 'Sichtbarkeit' als Vergleichseinheit gibt also an, wie stark eine Website zu einem Keyword-Set rankt. Und ob überhaupt.

Nachdem solche einfachen Charts in den Werkzeugen eingeführt und veröffentlicht wurden (siehe Links unterhalb), wurden sie dankend von der Branche angenommen - sie haben den alten Pagerank endlich verdrängt. So haben beispielsweise die Content Marketer ein Bewertungskriterium gefunden, das man ohne Gehirn einzusetzen gleich nutzen kann. Hoher Index, guter Wert - das ist für Laien verständlich. Aber falsch.

So heißt der gute Indexwert ja nur, dass für das definierte Set an Begriffen, das ein Tool in den Index aufnimmt, die Position in Google gegeben ist. Viele unserer guten Domains, die eher im Long Tail zuhause sind oder Nischen bedienen, haben keine Sichtbarkeit laut den Werkzeugen, aber hohen Traffic und gute Relevanz im Segment. Der Wert sagt aber nicht viel aus, wenn es um konkrete Einzelentscheidungen geht. Nur für die eigene Domain im Zeitverlauf lassen sich Informationen ableiten. Etwa, ob Google etwas geändert hat, ist so schnell sichtbar. Absolut sagen die Zahlen aber auch da wenig aus.

Relevanz haben sie aber bekommen, als die diversen Artikelvermarkter, Linkagenturen und SEO-Bewerter die Sichtbarkeit in ihre Überlegungen aufgenommen haben. Hier gilt dann, dass hohe Index-Werte mehr Geld bringen. Der logische Zusammenhang ist zwar nicht gegeben (siehe oben), der faktische sehr wohl. Und damit ist die Relevanz für einen hohen Index-Wert für die Sichtbarkeit mehr wert als der tatsächliche Traffic zu passenden Begriffen.

Oben haben wir von neuen Geschäftsmöglichkeiten für die SEO-Tools gesprochen. Denn die profitieren durchaus von dem Wert ihrer Index-Angebote. Die lassen sich bei drei Viertel aller Anbieter nämlich durch Kunden durchaus manipulieren. Durch das Hinzufügen eigener Begriffe in die Keyword-Datenbanken nämlich wird auch das gesamte Datenbanksystem beeinflusst, also auch der Index. Die meisten der Werkzeuge also sind durch Kunden mit ihren eigenen Begriffen also vorselektiert mit passenden Begriffen, die Sichtbarkeit bei Kunden der Werkzeuge also besser. Ein Schelm, der den Zusammenhang als nicht zufällig sieht.

'Schmarotzende' Zeitgenossen hingegen optimieren ihre Werte anders. Man suche sich leichte Beute (gute Sichtbarkeits-Werte in den Tools, schwache Optimierung) und optimiere auf deren Begriffe. Die sind dann nämlich scheinbar hoch angesehen für die Sichtbarkeit, die man dann leicht 'übernehmen' kann. Ist zwar nicht themenrelevant, aber um so mehr Geld wert, wenn es um die Linkvermarktung geht.

Fazit: Die 'Sichtbarkeit' und ableitbare Analysen sind interessante Zahlen, die jedoch oft falsch angewendet werden und Relevanz in einem Bereich bekommen haben, der ihnen nicht zusteht und dem Internet insgesamt nicht gut tut. Alternativen dazu als Basis für Wertberechnungen und ähnliche Analysen sind aber nicht sichtbar - zumindest keine, die genauso einfach zu berechnen wären.


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