Internet  17.07.2013

Studie zu Spam: Schaden und Wirtschaft

Spam-Versender haben sich stark professionalisiert und richten enormen Schaden an. Das ist die Erkenntnis einer Studie der Uni San Diego, die nun auch in Wien präsentiert wurde.

Hier war es die Uni Wien bzw. das ansässige Warnsystem 'Cert', das die Studie vorgestellt hat. Von den 750 Mrd. Euro Schaden im Jahr durch Internetkriminelle weltweit sei immerhin 38 Mrd. an direktem Schaden durch Spams zu verzeichnen, 90% aller eMails sind Spams. Und das ist durch Erfolge gegen Botnetze und bei Filtern sogar im Rückgang.

Die Studie konnte basierend auf Kunden- und Verkaufsdaten von Spam-Shops analysieren, wie Spam funktioniert und mit welchen Methoden gearbeitet wird. Durch Zufall sind die Forscher auf Datenbanken von Spammern gestoßen und haben die Inhalte aufgearbeitet. 185 Mio. Umsatz in vier Jahren waren in den Datenbanken verzeichnet.

Die zu drei Viertel aus den USA stammenden Kunden haben über 100 Euro pro Bestellung ausgegeben und dabei alles von Raubkopien über gefälschte Luxusgüter bis hin zu Medikamenten bekommen. Die meiste Ware kommt auch zum Empfänger, bei Medikamenten ist die Quote an Fälschungen, die gefährlich nicht dem gekauften Produkt entsprechen, bei 1:10.

Interessantes Detail aus der Analyse war auch, dass ein Drittel der Käufer Wiederholungstäter sind. Auch bei Spammern sind Stammkunden also ein Thema. Und eine mögliche Lösung des Spam-Problems kann auch entdeckt worden sein: 95% der Zahlungen an Spammer laufen über vier Banken. Wenn man in der Karibik und Aserbaidschan die Banken unter Kontrolle bekommt, wären Spammer rasch vom Zahlungsfluss abgeschnitten.

Kriminelle aus dem Spam-Umfeld arbeiten arbeitsteilig weltweit. Russland, China, Indien und die USA sind Hochburgen der Dienstleister im Spam-Business. Der Zugriff auf einzelne stoppt die Spam-Wirtschaft nicht. Die Konsumenten haben es aber weiterhin in der Hand, bei unseriösen Quellen aus unangeforderten eMails zu bestellen oder eben nicht.


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