Frauen  14.08.2013

Oben-Ohne-Girl von Seite 3 bleibt Thema

Die Briten haben Sorgen: Da will die irische Sun das barbusige Mädchen in der Zeitung abschaffen und britische Zensuristen wollen das auch dort durchsetzen. Gleichzeitig bleibt die Seite 3 beliebt wie nie.

Das Boulevard-Blatt 'The Sun' will an seiner berüchtigten Seite 3 und den darauf täglich zu sehenden barbusigen Frauen festhalten. Doch der Widerstand gegen die anrüchigen Aufnahmen wird immer stärker. 138 britische Parlamentarier haben sich zusammengeschlossen, um gegen Seite 3 zu protestieren. In ihrem offenen Brief an Sun-Herausgeber David Dinsmore, dass sie 'nicht leise sein können angesichts einer Seite, die mehr als die Hälfte der Bevölkerung beschränkt und falsch repräsentiert'. Ihre ins Leben gerufene Website läuft unter dem Motto 'Weil Brüste keine Nachrichten sind'.

Die Abgeordneten bezeichnen Seite 3 als 'unakzeptabel', da sie Frauen zu Objekten reduziere und Großbritannien zu etwas mache, das sexistische Werte der 1970er-Jahre hochhalte. Die Initiative ruft zu Unterschriften auf in Form einer Online-Petition. Bis dato haben über 114.000 Menschen sich den Seite-3-Gegnern angeschlossen. Zusätzlichen Schwung in die Debatte bringt jetzt die Entscheidung von Paul Clarkson. Der Chef des irischen Ablegers der Zeitung hat sich dazu entschlossen, keine Frauen mehr auf Seite 3 abzudrucken, die mit nacktem Busen posieren. Das Kuriose an seiner Entscheidung: Er argumentiert diesen Schritt mit 'kulturellen Unterschieden' in Irland.


Seite 3 in Facebook Nicht betroffen ist unsere dritte Seite in Facebook. Keine Sorge, wir präsentieren da weiterhin regelmäßig die wichtigste Seite der Nachrichten ;-)

Seite 3 in FacebookMädchen von Seite 3 werden?

Zwar erlaubt Facebook keine nackten Brüste und mit der Sun hat das auch nichts zu tun, doch England ist uns ohnehin zu prüde, wenn man die Diskussion hier verfolgt...


Die Irish Times zitiert ihn wie folgt: 'Seite 3 ist eine sehr populäre Säule der 'Sun' in Großbritannien und Teil eines Pakets von großartigem Journalismus, der gleichermaßen beteiligt, unterhält und informiert.' Clarkson weiter: 'In der 'Irish Sun' bemühen wir uns um die Qualitäten, die die Zeitung im Print- und Digitalbereich großartig machen, doch wir versuchen auch auf die Bedürfnisse unserer eigenen Leser abzuzielen und die kulturellen Unterschiede in Irland zu reflektieren.'

Was Clarkson damit genau meint, ist unklar. Die Vermutung liegt nahe, dass er mit den 'kulturellen Unterschieden' auf den hohe Anteil an Katholiken in Irland anspielt. Rund 87 Prozent sind dort römisch-katholischen Glaubens. In Großbritannien sind es hingegen nur zehn Prozent. Was allerdings tatsächlich hinter dem Schwenk steckt, bleibt vorerst Gegenstand von Spekulationen.

Fest steht allerdings, dass sich dadurch auch der Druck auf die britische Ausgabe - 'Oben Ohne' nicht mehr zuzulassen - empfindlich erhöht. Herausgeber Dinsmore und Eigentümer Rupert Murdoch gelten jedoch als klare Befürworter von Seite 3. Die Sun ist der in Großbritannien mit Abstand auflagenstärkste Titel und bekannt für seine teils kampagnisierende Beichterstattung. Wie in Zukunft mit der umstrittenen Seite 3 umgegangen wird, bleibt abzuwarten.

pte/red


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