Frau Aktuell  19.08.2013

Atem und Fettverbrauch

Forscher des japanischen Mobilfunk-Riesen NTT DOCOMO haben ein tragbares Atemtest-Gerät entwickelt, mit dem Fitness-Begeisterte ganz einfach überprüfen können, ob sie tatsächlich Fett abbauen.

Der Sensor, der einfach in die Hosentasche passt, misst dazu den Aceton-Gehalt der Atemluft. Denn als metabolisches Abbauprodukt ist die Substanz ein Indikator für Fettverbrennung. Wie das Team im Journal of Breath Research berichtet, hat sich das Gadget in Tests als sehr genau erwiesen und kann somit beim Abnehmen helfen - doch hat es auch gezeigt, dass mehr Bewegung allein nicht ausreicht, um Fettpolster loszuwerden.

Aceton entsteht vor allem im Blut, wenn der Körper Fett abbaut, wird aber auch beim Ausatmen über die Lunge mit der Atemluft abgegeben und ist dort nachweisbar. Um die Messung leicht und alltagstauglich zu machen, haben die NTT-DOCOMO-Forscher ihr tragbares Gerät entwickelt, das gerade einmal 125 Gramm wiegt. Ein Drucksensor erkennt dabei die ausgeatmete Luft, während zwei verschiedene halbleiterbasierte Gassensoren das Aceton erfassen und ermöglichen, seinen Anteil an der Atemluft unabhängig von anderer Faktoren wie dem Vorhandensein von Ethanol oder der Luftfeuchtigkeit genau zu bestimmen.

Tests haben den Forschern zufolge gezeigt, dass die Ergebnisse gut mit viel aufwendigeren Messungen per Gaschromatografie korrelieren. Das mobile Gerät kann demnach Acenton-Konzentrationen von 0,2 bis 50 Teilchen pro Million erfassen. Es dauert nach dem Blasen in das Gadget nur zehn Sekunden, um den Messwert zu ermitteln und an ein Smartphone zu übertragen. Damit soll das Gerät Nutzern helfen, ihre Fettverbrennung selbst leicht zu verfolgen und so beispielsweise effektiver gegen Übergewicht vorzugehen.

In Test mit 17 Freiwilligen, deren BMI über der japanischen Norm liegt, hat das Team nicht nur gezeigt, dass sein Aceton-Sensor tatsächlich hilft, die Fettverbrennung zu erfassen. Das 14-tägige Experiment hat auch gezeigt, dass mehr Bewegung - 30 bis 60 Minuten pro Tag - allein nicht wirklich hilft, unerwünschte Fettreserven loszuwerden. Echte Fortschritte hat im Testzeitraum nur eine Vergleichsgruppe gemacht, die neben zusätzlichen Trainingseinheiten auch die tägliche Kalorienzufuhr eingeschränkt hat. Nur bei diesem Personen ist der Aceton-Gehalt der Atemluft wirklich deutlich gestiegen, was eben auf starke Fettverbrennung schließen lässt.

pte/red


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