Fische  12.11.2013

Satelliten gegen wilden Fischfang

Das Start-up Windward sagt Schmugglern, Piraten und illegalen Fischern auf hoher See per Auftrag den Kampf an. Das Geschäftsmodell des in Tel Aviv beheimateten Unternehmens beruht auf der Nutzung kommerzieller Satelliten.

So werden Standort und Geschwindigkeit der Schiffe gemessen. Das System schlägt sofort Alarm, wenn es ungewöhnliches Verhalten diagnostiziert. Zu den Kunden von Windward zählen vor allem öffentliche Auftraggeber. Die Technologie wertet täglich zwei Mio. Schiffsverkehrsdaten weltweit aus.

Das Unternehmen wurde 2010 von zwei ehemaligen Seeoffizieren der israelischen Armee gegründet. Mittelpunkt des Unternehmens ist das eigens entwickelte maritime, satellitenbasierende Analysesystem, das auf die Daten kommerzieller Satelliten, Open-Source-Daten und andere Sensoren zugreift und diese blitzschnell verarbeitet.

'Satelliten waren bis vor fünf Jahren wie eine Magie, die nur von den USA besessen wurde', meint Ami Daniel, Mitgründer und CEO von Windward. Dem ehemaligen Seeoffizier nach sind Satelliten heute jedoch längst nicht mehr ein geheimer Schatz für Regierungen, sondern beginnen immer mehr auch kommerziell Verwendung zu finden.

Erfolgreiches Konzept

Über mangelnde Kundschaft kann sich das Unternehmen nicht beklagen. Denn die weltweiten Fischflotten verlieren jährlich etwa 50 Mrd. Dollar aufgrund sich erschöpfender Fischbestände. Der Preis für mangelnde Kontrolle gegen illegale Fischerei ist also hoch. 'Wir ermöglichen es unseren Kunden, sich auf eine geringe Anzahl verdächtiger Schiffe zu konzentrieren und den großen Rest zu ignorieren', sagt Daniel.

Die Geschäftsidee kommt bei Investoren gut an. So hat Windward bislang sieben Mio. Dollar an Venture-Kapital einsammeln können. Laut dem CEO hat sich das Sytem nicht nur gegen illegale Fischerei gute Dienste geleistet, sondern kann auch Indikationen für Erdölvorkommen liefern sowie Öldiebstähle verhindern. Zudem sei Support bei Rettungs- und Suchmissionen möglich.

Im Zusammenhang mit dieser Art von Unterstützungseinsätzen wurde zum Beispiel im vergangenen Dezember ein russisches Fischerboot, das im Japanischen Meer aufgrund eines Motorgebrechens im Meer getrieben und manövrierunfähig war, mit Hilfe von Windward aufgefunden und Menschenleben gerettet werden. Für dieses Jahr erwartet das Unternehmen einen Umsatz von mehreren Mio. Dollar.

pte/red


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