Wirtschaft  19.11.2013

Digitaler Darwinismus

Wegen der mangelnden Anpassungsfähigkeit an die praktisch vollständige Digitalisierung der Wirtschaft wird bis 2023 rund die Hälfte der derzeit 1.000 größten Unternehmen der Welt von der Bildfläche verschwinden.

Zu diesem Schluss kommt der sich selbst als 'Digital Darwinist & Evangelist' bezeichnende Buchautor Karl-Heinz Land im Rahmen der Kompetenzgruppe E-Commerce des Verbands der deutschen Internetwirtschaft (eco).

Laut Land entsteht 'digitaler Darwinismus' zwangsläufig dann, wenn sich Technologien und die Gesellschaft schneller verändern als die Fähigkeit der Unternehmen, sich zur rechten Zeit an diese Veränderungen anzupassen. Besonders gefährdet sei vor allem der Fachhandel, weil er unter mangelnder Anpassungsfähigkeit leide. Davor warnt auch Georg Rainer Hofmann, Leiter der eco-Kompetenzgruppe E-Commerce. Der Preiskampf im Handel sei bedenklich.

'Das billigste Angebot bestimmt den Markt, Qualitätsunterschiede spielen eine immer kleinere Rolle. Händler, die sich nicht rechtzeitig an diese Entwicklung anpassen und sich klar positionieren, laufen Gefahr, in dieser ,Discount-Spirtale' unterzugehen', sagt Hofmann. Und Land ergänzt: 'Viele Unternehmen sind nicht in der Lage, schnell genug zu reagieren und die Auswirkungen der globalen Digitalisierung für ihr Geschäft richtig einzuschätzen.'

Das Problem sehen die beiden Branchenkenner vor allem in der Trägheit und Gleichgültigkeit vieler Unternehmen, die Zeichen der Zeit nicht erkannt zu haben oder diese nicht erkennen zu wollen. Zur Verdeutlichung des Digitalisierungstrends führen sie an, dass heute bereits mehr als ein Drittel der rund sieben Mrd. Menschen weltweit Zugang zum Internet haben. Gut ein Viertel davon ist im Social Web unterwegs. Facebook hat pro Monat eine Mrd. aktive Nutzer.

Angesichts des Umstandes, dass es bereits ab 2014 mehr Mobiltelefone als Menschen auf der Erde geben wird, entscheidet für viele Unternehmen die Anpassung an die Kundenbedürfnisse über wirtschaftlichen Erfolg. Der richtige Mix an nicht zu viel Information und Dienstleistung ist laut Land von zentraler Bedeutung. Der Kunde erwarte immer mehr eine Art 'Concierge-Service'. Hofmann rät daher, dass Kunden individuell und bedarfsgerecht versorgt werden.

pte/red


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