Social Web  23.12.2013

Gesichtserkennung funktioniert

Das Start-up FacialNetwork.com hat mit 'NameTag' die erste App für Google Glass vorgestellt, die eine Echtzeit-Gesichtserkennung mit der Datenbrille erlaubt.

Dazu übermittelt die App Gesichtsaufnahmen an einen Server, um sie mit einer Personendatenbank abzugleichen. Zudem arbeiten die Macher an einer Technologie, die auch ein Scannen von Profilfotos auf sozialen Netzwerken und den Abgleich mit Sexualstraftäter-Datenbanken erlaubt. Wenngleich es jetzt eine Beta-Version von NameTag gibt, ist aber fraglich, ob die App je offiziell breit verfügbar wird - Google hat Gesichtserkennung aufgrund von Datenschutzbedenken an sich ausgeschlossen.



NameTag verspricht Nutzern die Möglichkeit, Einzelbilder von der Kamera hochzuladen, um sie zum Gesichtsvergleich mit einer Datenbank zu nutzen. FacialNetwork.com spricht dabei von 'Millionen von Einträgen' und einem Abgleich binnen Sekunden. Zudem ist eine Lösung in Arbeit, die einen Vergleich mit Profilfotos von Dating-Portalen erlaubt.

In der Praxis wird NameTag allerdings vor einer gewaltigen Hürde stehen. Google hat in der Vergangenheit wiederholt betont, dass es keine Gesichtserkennung für Google Glass geben soll, solange der Schutz der Privatsphäre nicht angemessen gewährleistet ist. FacialNetwork.com hofft aber, Google umstimmen zu können. 'Es gehen nicht um die Verletzung der Privatsphäre, es geht darum, Leute zusammenzubringen, die das wollen', betont Tussy. Daher sollen Nutzer bald die Möglichkeit bekommen, auf der NameTag-Website einzustellen, ob ihr Name und weitere Daten für andere sichtbar sein sollen.

Es ist vorstellbar, dass ein solches Opt-out-System in den USA ausreichen mag. Hierzulande dürfte es den Anforderungen von Datenschützern aber schwerlich genügen. Ob sich Google überzeugen lässt, NameTag zum für 2014 geplanten Consumer-Start seiner Datenbrille im Glass Store freizugeben, scheint somit fraglich. Das dürfte auch Tussy bewusst sein, der bereits betont, dass es auch andere Datenbrillen-Anbieter gibt. 'Falls Gesichtserkennung von manchen nicht unterstützt wird, bin ich sicher, dass es Lösungen für solche Einschränkungen geben wird', meint Tussy abschließend.

pte/red


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