Politik  06.05.2014

Sebastian Kurz beeindruckt

Vom Geilomobil unterschätzt und mit Lästereien bedacht ins Parlament. Mit einem Posten bedacht, der kaum prestigeträchtig angesehen wird. Und durch Arbeit statt Auffälligkeiten als Sieger aus der Sache herausgekommen. Das ist Sebastian Kurz.

Die 'Integration von Ausländern' als Jungparlamentarier umgehängt zu bekommen gleicht in etwa dem Hazardstück, das man den Grünen mit dem Verkehrsressort in Wien angedeihen ließ. Es ist zum scheitern verurteilt, weil man selbst bei Erfolg keinen politischen Nutzen daraus ziehen kann. Zumindest dann nicht, wenn man nicht zufälligerweise Sebastian Kurz ist.

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Der heute jüngste Aussenminister hat es nämlich allen Unkenrufen zum Trotz geschafft, durch Arbeit, Vermittlung aber auch durch geeignete Außenwirkung damit genau jenes zu leisten, was man ihm nicht zugetraut hätte. Seine höheren Aufgaben, die er im Außenamt nun bekommen haben, geht er mit gleichem Elan an. Und die verwundernden Blicke weichen einmal mehr bewundernden. Wer sonst könnte aus Israel und dem Iran zurückkommen und dann gleich die internationale Außenpolitik in Wien scharen, um den größten Konflikt dieser Tage am Verhandlungstisch anzugehen.

Dabei findet der Außenminister mittlerweile auch im neuen Job so viele Befürworter, Anhänger und Bewunderer, dass es unheimlich ist. Er eckt nicht an, reißt aber viele mit. Wenn jemand die österreichische Außenpolitik aus dem Tiefschlaf reißen konnte, dann er. Und das gleich mit einem Statement, das nahtlos an größere Zeiten der Vergangenheit anschließt.

Es wäre ihm zu wünschen, dass das Unvorstellbare, nämlich ein Erfolg in der Ukraine, möglich wird. Selbst, wenn das nicht passiert, ist Wien ins internationale Parkett zurückgekehrt - nicht, weil die Regierung so erfolgreiche Signale gesetzt hat, sondern, weil ein 'Jüngling' in Europa gute Arbeit geleistet hat. Und diese auch noch gut verkauft. Wenn jemandem zuzutrauen ist, dass die Altparteien noch einmal eine Regierung unter sich ausmachen können, dann wohl diesem politischen Talent weit abseits der sonst gelebten Norm im Lande. Ob Kurz es als Kanzler wohl noch einmal überraschen kann?


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