Studien  23.06.2014

Werbeausgaben durch die Post berechnet

Von Focus Media Research kennen wir die Erhebungen der Brutto-Werbespendings in Österreich bereits. Nun bringt die Post AG ihre eigene Studie dazu auf den Markt.

Während Focus auf die Medien-Erfassung setzt (und dabei brutto auswirft), das Finanzamt zumindest durch die Werbeabgabe Einblicke bietet (und dabei nur auf steuerpflichtige Angebote verweisen kann) und allesamt noch kein Bild bieten, das der Post ausreichend war, will man dort nun durch eine jährliche Erhebung bei den Werbetreibenden selbst neue Zahlen liefern. Über 500 Unternehmen - eher die größeren - wurden dazu zu den Werbeausgaben befragt.

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Der Ergebnisbericht kann online abgerufen werden und steht kostenfrei zur Verfügung. Betitelt ist er als 'Dialogmarketing'-Erhebung, großzügigerweise ordnet die Post das ganze Internet auch gleich dieser ihrer Disziplin zu - was beides natürlich nicht stimmt. Und noch ein Kritikpunkt: In einem KMU-dominierten Land nur Großunternehmen unter die Lupe zu nehmen, ist unpassend, aber methodisch wohl nicht anders leistbar. Die Erhebung ist trotzdem nicht unspannend.

Die Hochrechnung kommt auf 6 Mrd. Euro Werbegeld, was auch die Produktion beinhaltet. Da kaum davon auszugehen ist, dass trotz der 'Brutto-Ausweisung' und riesiger Rabattschere am Markt die Differenz zu rund 4 Mrd., die Focus auswirft, nur Produktion war, gibt es hier Klärungsbedarf.

Interessant sind aber die Zuteilungen im Bereich Online. 457 Mio. Euro sieht die Post das Onlinemarketing. 120 Mio. davon entfallen auf klassische Bannerwerbung, 110 Mio. auf die eigene Website. 83 Mio. Euro wird in Google und Co. ausgegeben, 'Mobile' liegt bei 54 Mio., Newsletter bei 37 Mio., 35 Mio. gehen an die Branchenguides, 18 an Social Networks. Insider dürften zumindest bei einigen Zahlen davon verwundert die Augenbrauen gehoben haben.

95% der befragten Unternehmen haben eine eigene Website, 40% betreiben Suchmaschinenwerbung, 15% Bannerwerbung, 7% auch mobile Marketing. Als besonders aktiv im Internet zeigt sich der Tourismus, offline dominiert der Handel die Werbung.

Spannend ist aber auch die Relation von eingesetztem Geld pro Werbetreibendem im Kanal, also wie viel Werbedruck monetär pro Nutzer ausgegeben wurde. Dramatisch überfinanziert zeigen sich dabei einmal mehr die klassischen Medien, allen voran das Fernsehen mit 611.000 Euro pro Zuseher. Zum Vergleich: Das Internet kommt bei Bannern nur auf 20.000. 23% geben immerhin an, 2014 mehr in Online zu investieren.


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