Medien-Essenz  25.08.2014

Schulstart besser später!

Alle US-Schulen, die von Kindern zwischen zehn und 18 Jahren besucht werden, sollten ihren Unterrichtsbeginn auf 8:30 Uhr oder später verschieben. Studien erhoffen sich eine bessere Schlaf-Nutzung.

Das fordert die American Academy of Pediatrics. Derzeit beginnt der Schultag nur für 15 Prozent der Schüler so. Denn auf diese Weise könnte der Schlafmangel bei Teenagern durch eine Anpassung an ihre innere Uhr gelöst werden.

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In der Pubertät werden die Jugendlichen zu Nachteulen, die es vorziehen zwei Stunden später als früher schlafen zu gehen. Studien haben nachgewiesen, dass die Folgen des daraus resultierenden Schlafmangels eine Zunahme an Verkehrsunfällen, verspäteter Ankunft in der Schule, schlechtere Noten, ein höheres Depressionsrisiko, Launenhaftigkeit und Fettleibigkeit sind, berichtet 'NewScientist'.

Eine 2006 von der National Sleep Foundation veröffentlichte Umfrage hat ergeben, dass 59 Prozent der Mittelschüler und 87 Prozent der Oberstufenschüler es nicht schaffen, die empfohlenen 8,5 bis 9,5 Stunden pro Nacht zu schlafen. Rund 1.000 Schulen in 70 US-Schuldistrikten haben sich unabhängig voneinander für frühere Beginnzeiten entschieden.

Die American Academy of Pediatrics ist die einflussreichste Organisation, die eine landesweite Veränderung zur Lösung des bestehenden Problems fordert. Laut Judith Owens von Sleep Medicine at Children's National Health System, der Hauptautorin der Stellungnahme, sind die Vorteile einer Änderung umfassend. Dazu gehören mehr Schlaf, weniger Müdigkeit und bessere Noten.

Im Februar veröffentlichte zum Beispiel Kyla Wahlstrom von der University of Minnesota die Ergebnisse einer Studie, für die 9.000 Schüler von acht Schulen in drei Bundesstaaten begleitet wurden. Fazit: Durch den späteren Unterrichtsbeginn verbesserten sich die schulischen Leistungen bei Standardtests. Dazu kam eine Verringerung der Autounfälle mit Teenagern um 65 bis 70 Prozent.

'Alles ist besser als 8 Uhr. 8:30 Uhr ist ein Anfang, 10 Uhr wäre noch viel besser', so Laut Russell Foster von der University of Oxford. Trotz der Vorteile gibt es gerade in Großbritannien starken Widerstand gegen eine Änderung. Das Statement der American Academy of Pediatrics wurde gemeinsam mit einer Auswahl an Forschungsergebnissen im Fachmagazin 'Pediatrics' veröffentlicht.

pte/red


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