Tipp  06.11.2014

Lange Nächte und die Energie

Die Sommerzeit wurde beendet und die Winter- bzw. Normalzeit hat wieder Einzug erhalten. Nachdem wir uns nun schön langsam wieder an die Zeit gewöhnen ist eine gute Gelegenheit, die Energiefrage dahinter zu klären.

Der Energie wegen wurde die Sommerzeit nämlich dazumals eingeführt. Durch die 'Verschiebung' der Tagesstunden wurden die Zeiten in der Dunkelheit veringert, so zumindest war das Ansinnen.

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Seit April 1916 Kein Aprilscherz sondern eine nach langer Lobbyingarbeit durchgeführte Licht-Spar-Zeit war es, die durch eine Stunde Verschiebung 1916 in weiten Teilen Europas (Deutschland, Österreich-Ungarn, UK) eingeführt wurde. 1975 bis 77 hat die Europäische Union mit der Ölkrise im Hintergrund einheitliche Standards für Europas Sommerzeit geschaffen, 1994 galten sie dann am ganzen Kontinent. Durch die im Sommer 'spätere' Uhrzeit ist die Lichtzeit am Tag bis später am Abend gegeben, wo Menschen eher wach bleiben als in den frühen Morgenstunden, wo sie meist noch schlafen.

Spätestens seit der Flexibilisierung der Arbeits- und Freizeit in unserer Gesellschaft ist es zwar obsolet geworden, deshalb die Uhr verstellen zu müssen, die Grundfrage nach der effizienten Energienutzung ist aber geblieben. Seit Energiesparlampen zur Pflicht wurden und selbst die nächtlich beleuchteten Kinderzimmer wie etwa mit der LED-Serie von Philips mit geringstem Aufwand erhellt werden, ist bei den Lampen nämlich eher nur mehr wenig heraus zu holen.

Weniger Licht - weniger Energie

Als man die Sommerzeit in den 'hellen' Tagesbereich geschoben hat (also die Sonne besser nutzen wollte) ging man davon aus, dass sich durch weniger Einsatz künstlichen Lichtes der Verbrauch von Strom verringern läßt und dies insgesamt für die Energienutzung von Vorteil wäre. Hinterfragen wir im ersten Schritt also diese Annahme...


Das Negativ-Beispiel Es gibt einen 'Großversuch', den man als reale Testumgebung für den Erfolg der Energieeinsparung verwenden kann. Über 200.000 Haushalte in Indiana wurden nämlich erst recht spät in die Sommerzeitumstellung aufgenommen, waren daher noch lange ohne Umstellung messbar. Als diese 2006 in die Sommerzeit mitgenommen wurden, war jedoch keine Stromeinsparung zu merken, sondern eine Steigerung des Verbrauchs um 1%.

Indiana liegt in den USA und führt uns durch die dortige Kultur zu einer weiteren Erkenntnis: Nachforschungen haben nämlich tatsächlich zu weniger Bedarf an Licht geführt, allerdings zu gestiegenen Heizkosten am Morgen und zu höheren Kosten für die Klimaanlage in der heißen Nachmittagsphase. Wir folgern:

Temperatur ist wichtiger als Licht

Was in der Energiefrage nämlich immer vergessen wurde, war die Tatsache, dass die Energie für Hitze und Kälte wesentlich mehr war als jene für die Beleuchtung - zumindest heute ist das durch Klimaanlagen und Heizungen mit Strom zur Versorgung definitiv so. Was an Strom verbraucht wird, um zu kochen, zu heizen und zu kühlen, frisst schnell die Vorteile auf, die das Licht vielleicht ermöglicht.

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Sich beim Energie sparen auf die Wärme zu konzentrieren, ist also eine lukrative Weisheit. Thermische Sanierungen, effiziente Heizungen, das sinnvolle Kochen, der sparsame Einsatz von Klimaanlagen - all das bringt den wirklichen Vorteil im Energiehaushalt. Sich eine Sommerzeit zu planen, die sich am Energiebedarf für Heizung und Klimaanlage orientiert, bringt den wirklichen Durchbruch. So ist die südliche 'Siesta' als Alternative zur Klimaanlage eine für die Umwelt und Energie gar keine schlechte Idee...


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