Medien-Essenz  28.11.2014

Dichand versus APA, Runde 2

Wer sich in der Zeitungsgeschichte etwas zurück erinnert, findet da Scharmützel zwischen Krone-Dichand und der APA in der Hochblüte der Print-Zeit. Heute geht es um digitale Contents.

Der Dichand-Schwiegervater hatte auch damals seine Probleme mit den Kosten der APA und hat diese zu senken versucht, indem er statt Agenturmeldungen selbst texten ließ. All das mit einer Menge Begleitgeräuschen und gegenseitigen Anschuldigungen.

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Die Rufe aus der Muthgasse scheinen verklungen zu sein, da bietet sich ein neues Duell Dichand gegen APA an. Beide sind schon lange abseits der Muthgasse, Dichand-Schwiegertochter Eva leitet bekanntlich die Geschicke der 'heute' und die APA bezog ein neues Gebäude. Die räumliche Distanz hilft aber nicht gegen Sticheleien, wenn es um das Geld geht.

Diese Fragen ranken sich heute aber um das Internet, wo die APA zuletzt Digitalverträge erneuert hat und heute damit vor siebenfache Kosten gesetzt hat - so die Anschuldigung von der Gratiszeitung. Dichand wirft der APA vor, den bisherigen Tarif zur Nutzung des Basisdienstes auf 650.000 Euro pro Jahr zu versiebenfachen. Sie will das Kartellgericht einschalten, da das Kartellrecht Leistungsverknüpfungen von Print und Online nicht erlaube. Bisher hat 'Heute' einen 'Digital'-Tarif für die Online-Ausgabe bezahlt, der laut APA aber nicht mehr verlängert werden kann. Jetzt überlegt Dichand den Start eines eigenen Digitaldienstes.

Alternativen gesucht

Und einmal mehr gibt es daher Pläne für Alternativen. heute selbst will sich eine basteln, wie man dem Text entnehmen kann. Ob andere dem Beispiel folgen oder sich gar der Boulevardzeitung anschließen, darf bezweifelt werden. Doch auch ein anderer Player und ebenfalls langjähriger Mitbewerber der APA schaltet sich in den Zwist ein.

'Es besteht keine Notwendigkeit, eine weitere Nachrichtenagentur zu gründen, pressetext verfügt über alle Voraussetzungen für die Produktion, Bereitstellung und Übertragung von Nachrichten in Text, Bild und Video', erklärt pressetext-Geschäftsführer Franz Temmel. 'Es gibt preisgünstige Alternativen zur APA', so Temmel. 'Wir sind offen für Gespräche mit interessierten Medienunternehmen.'

Allerdings meldet pte auch: Für einen mit der APA vergleichbaren 'Basisdienst' bedarf es neuer Rahmenbedingungen, gibt Temmel mit Blick auf die dramatischen Veränderungen bei Print- und Online-Medien zu verstehen. 'Dazu gehört die Bereitschaft der österreichischen Medien, alternative Nachrichtenmodelle und Organisationsstrukturen zu entwickeln, die für alle Beteiligten auch leistbar sind.'

pte/red


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