Aktuell  09.02.2015

50% Krebsrisiko

Eine von zwei Personen in Großbritannien wird an Krebs erkranken. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Analyse der Queen Mary University of London.

Laut Cancer Research UK ersetzen diese Schätzungen, die mit einem neuen Berechnungsverfahren erstellt wurden, die Vorhersage, dass eine von drei Personen erkranken wird.

Das Zunehmen der Lebenserwartung führt auch zu einem Anstieg der Krebserkrankungen. Diese Entwicklung ist jedoch nicht unvermeidlich. Verbesserungen des Lebensstils wie Gewichtsverlust und Nichtrauchen können eine entscheidende Auswirkung haben. Positiv ist laut der Erhebung auch, dass immer mehr Menschen eine Krebserkrankung überleben.

Der plötzliche Sprung in den Vorhersagen ist auf die Entwicklung einer ausgereifteren und genaueren Methode zur Analyse des Krebsrisikos zurückzuführen. Das neue und die alten Verfahren zeigen jedoch den gleichen langfristigen Trend: Das Krebsrisiko nimmt zu. Fast 54 Prozent der Männer und fast 48 Prozent der Frauen werden laut den neuesten Daten an Krebs erkranken. Weniger Todesfälle durch Herzerkrankungen und Infektionen bedeuten auch, dass mehr Menschen lange genug leben, um an Krebs zu erkranken.

'Wir können sehr viel tun, um eine Krebserkrankung zu verhindern. In vielen Jahren wird sich hoffentlich herausgestellt haben, dass meine Vorhersagen vollkommen falsch waren', so Forschungsleiter Peter Sasieni. Er bezieht sich dabei auf Lebensstilfaktoren wie Fettleibigkeit, das Essen von rotem Fleisch und rauchen, die die Wahrscheinlichkeit der Entstehung eines Tumors erhöhen. Dem Experten nach kann ein gesunder Lebensstil das Risiko einer Krebserkrankung von 50 auf 30 Prozent verringern.

Bei Frauen nehmen Lungenkrebsfälle zu. Brust- und Prostatakrebs werden wahrscheinlich bei Männern und Frauen die häufigsten Erkrankungen bleiben. Einige Krebsarten treten jedoch sehr rasch häufiger auf. Dazu gehören Tumore der Speiseröhre, die durch einen Säurereflux bei Fettleibigkeit verursacht werden. Zusätzlich nehmen Erkrankungen des Kopfes und des Nackens zu, die durch die Zunahme des humanen Papillomavirus hervorgerufen werden. Die Forscher nehmen an, dass die Zunahme oraler Sexpraktiken dafür verantwortlich ist.

pte/red


Weiter in der Web-Version mit Fotos, Videos, Links und mehr...

#Krebs #Gesundheit #Studie #England #Risiko

Auch interessant!
Mäuse gegen Raucher-Krebs
Veränderungen des Mikrobioms im Darm interagieren laut einer Studie der University of Miami Miller School...

Der Tod hat ein Gesicht
Versicherungsagenturen können mit der von Lapetus Solutions entwickelten Technologie die Lebenserwartung...

Rauch und Lunge
Der Qualm von Zigaretten blockiert Selbstheilungsprozesse in der Lunge und kann so zur chronisch obstrukt...

Krebs im Bluttropfen
Der Harvard-Student Neil Davey hat eine revolutionäre Methode entwickelt, mit der es möglich wird, über n...

DNA-Trick gegen Raucherlungen
Lebenslange Zigarettenkonsumenten können trotzdem gesunde Lungen haben - und zwar durch positive DNA-Muta...

Beeren gegen Krebs
Ein Medikament aus den Früchten des Blushwood Tree hat Krebszellen langfristig bei 70 Prozent der Versuch...

Aspirin gegen Krebs?
Jeden Tag Aspirin einzunehmen, kann die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung oder eines Todes durch Darm- ...

Angst hilft gegen Hautkrebs
Sorgen darüber, möglicherweise Krebs zu bekommen, sind der stärkste Motivator, regelmäßig Sonnencreme zu ...

Krebs ist eine Zivilisationskrankheit
Krebs ist eine moderne Krankheit, die vor allem auf Umwelteinflüsse wie Verschmutzung, Ernährung und Lebe...

Krebs durch Mobilfunk?
Wieder eine neue Fascette im Streit um Gesundheitsbeeinträchtigungen, die von Mobilfunk-Sendeanlagen ausg...