Wirtschaft  24.03.2015

Digitales Fuhrparkmanagement: Datenaufzeichnung bis ins Detail

Ab einer gewissen Unternehmensgröße ist ein professionelles Fuhrparkmanagement unerlässlich. Unterstützung gibt es – wie in allen Bereichen heutzutage – von der IT.

Denn das digitale Fleet Management hat Schule gemacht und ist schon jetzt ein Must-have für viele Betriebe. Es erleichtert die Verwaltung, sichert ab und schafft neue Kontrollmöglichkeiten beim mobilen Inventar.

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Wartungsintervalle und Co.: Nichts bleibt verborgen

Im Flottenmanagement gibt es viele Aspekte zu beachten. Und das dauerhaft, denn mit einmaliger Arbeit ist es im Fuhrpark nicht getan. Das beginnt mit schon mit dem technischen Zustand: Jegliche Zubehörteile – von Scheibenwischern bis hin zu den Reifen (erhältlich bei Tirendo) – müssen regelmäßig erneuert werden, am besten in festen Zyklen, die allerdings nicht von jedem einzelnen Fahrzeug eingehalten werden. Dasselbe gilt für Reparaturen und Pflegemaßnahmen. Diese halten sich meistens nicht an Zeitpläne und verlangen, dass man spontan auf sie reagiert.

Bei all dem hilft zum Glück die moderne Technik. Im Mittelpunkt des digitalen Flottenmanagements steht die Zusammenarbeit mit dem GPS. Dieses übermittelt Daten automatisch an den Webserver, die Aufzeichnung von Fahrstrecken und den dort gesammelten Kilometern erfolgt also von alleine und im Normalfall äußerst exakt und störungsfrei.

Für Flottenmanager sind solche Software-Lösungen eine große Arbeitserleichterung. Zudem ist die computergestützte Datenaufzeichnung präziser, als es dem Menschen selbst möglich wäre. Digitales Flottenmanagement betrifft sowohl Kontrolle als auch Steuerung des Fuhrparks; daraus ergibt sich wiederum ein Optimierungspotential, das noch vor 15 oder 20 Jahren nicht vorhanden war.

Blick unter die Motorhaube – vom PC aus

Interessant ist vor allem, welche Details im heutigen Flottenmanagement erfasst werden können. Die genutzten Fahrzeuge werden nahezu mit vollständigem Daten-Set an den Server übermittelt; Fahrwege und Location sind dabei längst nicht die einzigen Werte. Voraussetzung dafür sind Fahrzeugdiagnosesysteme: Mit diesen werden alle Vorgänge während der Fahrt erfasst und an die IT gesendet.

Im Optimalfall sind die Autos sogar mit einem Beschleunigungssensor ausgestattet, der Bremsmanöver erfasst und Hinweise auf einen Unfall bzw. dessen Entstehung liefern kann. Weiterer Vorteil: Gerade höhergestellte Mitarbeiter mit teuren (und schnellen) Firmenwagen wie dem BMW 6er können ihrem Wunsch nach Geschwindigkeit nicht freien Lauf lassen.

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Selbst Werte wie Drehzahl und Kühlmitteltemperatur bleiben nicht verborgen, ebenso wichtig ist der Kraftstoffverbrauch, da dieser einen ökonomischen Faktor für das Unternehmen bedeutet. Nicht zuletzt, da die Kosten für Dienstwagen erneut gestiegen sind, ist dieser Punkt womöglich umso wichtiger.

Bei so viel Transparenz verwundert es nicht, dass das System auch kritisiert wird. Aus Sicht des Fahrers kann die detaillierte Aufzeichnung als Überwachung empfunden werden; im Extremfall werden sogar die Persönlichkeitsrechte herangezogen, auch der Begriff Spionage liegt oft nicht allzu fern. In jedem Fall sind Arbeitgeber verpflichtet, ihre Mitarbeiter über das digitale Flottenmanagement und den Grad der Aufzeichnung aufzuklären; heimliche Tracking-Methoden sind nämlich nicht erlaubt und haben rechtliche Konsequenzen. Immerhin: Wer auf das Auto verzichtet und lieber mit den öffentlichen Verkehrsmitteln wie den Fernbussen fährt, der entzieht sich dem Thema beinahe komplett.


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