Aktuell  03.06.2015

Cyberterror der IS erwartet

Nicht nur in Syrien und im Irak ist der 'Islamische Staat' (IS) auf dem Vormarsch, auch im Internet wird die Terrormiliz zunehmend zu einer ernsthaften Bedrohung.

Glaubt man den Sicherheitsspezialisten von FireEye, müssen sich vor allem westliche Medienunternehmen auf vermehrte Angriffe entsprechend motivierter Cyber-Terroristen einstellen. Diese könnten mittlerweile auf eine wachsende Zahl von Sympathisanten zurückgreifen, die über die ganze Welt verteilt verschiedenste Attacken im Auftrag und Namen des IS ausführen. Aufgrund der dezentralen Struktur der Cyber-Attacken gestalte sich deren Verfolgung aber als schwierig, so die Experten.

'Es gibt eine Menge Leute, die nach Syrien gehen, um für den IS zu kämpfen. Viele bleiben aber auch einfach daheim und führen den Kampf von zuhause aus', stellt FireEye-CTO David Merkel gegenüber 'BBC News' fest. Um sich an den Auseinandersetzungen zu beteiligen, würden schon eine Internetverbindung und einige mehr oder weniger grundlegenden Anwenderkenntnisse ausreichen. 'Wir finden immer mehr Belege dafür, dass die Zahl der Hacker, die sich im Namen des IS am Kampf beteiligen, rasant anwächst. Diese Leute sind rund um den Globus verteilt', betont Merkel.

IS-Terror im Internet

Natürlich sei es im konkreten Einzelfall oft nicht leicht, eine direkte Verbindung zwischen derartigen Cyber-Attacken und der Terrormiliz herzustellen. 'Es gibt aber keinerlei Zweifel, dass sie dieselben Ziele verfolgen', betont der Security-Experte. Hauptsächlich gehe es diesen 'Mitläufern' darum, mit ihren Aktionen die öffentliche Aufmerksamkeit zu erregen und einschlägige Propaganda zu verbreiten. 'Es ist wichtig, zwischen denen zu unterscheiden, die Cyber-Attacken ausführen, und denen, die eine Waffe tragen. Es gibt einen Unterschied zwischen Terroristen und Propagandisten', meint Merkel.

Dass die aktuelle Warnung von FireEye durchaus ernstzunehmen ist, hat bereits ein Hacking-Angriff auf die französische Fernsehgruppe TV5 Monde im April dieses Jahres deutlich gezeigt. Mutmaßliche IS-Mitglieder hatten damals den Sendebetrieb über Stunden völlig zum Erliegen gebracht. 'Diese Attacke wurde ganz klar von Sympathisanten verübt und nicht von eigentlichen IS-Mitgliedern', erklärt der CTO des US-Unternehmens. Hierfür spreche nicht zuletzt die Tatsache, dass die Social-Media-Kommunikation der militanten Gruppe mehrere Stunden gebraucht hat, um diese Hacking-Aktion anzuerkennen. 'Das zeigt, dass es nicht zentral organisiert war', so Merkel.

pte/red


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