Suchmaschinen 11.08.2015
Formal ist die Google Suchmaschine danach nurnoch ein Unternehmen von vielen in der Alphabet-Reihe. Logisch und praktisch ist es trotzdem noch das, was alles zusammen hält - denn das Geld kommt praktisch komplett aus dem ursprünglichen Geschäft.
Warum also die neue Struktur? Zum einen ändert sich personell viel in dem neuen Konstrukt. Die Google-Gründer blicken auf die verschiedenen Unternehmen in der Holding jedenfalls jetzt von etwas weiter hinab (auch Eric Schmidt wandert zur Holding), als sie es bisher direkt in Google getan haben und lassen den einzelnen Firmen wohl mehr Freiraum zur Entfaltung. Auch für Google, die Suchmaschine als 100%-Tochter von Alphabet, gilt das - sie ist nun unter der Führung von Sundar Pichai, der schon bei der letzten i/o kräftig aufgefallen ist.
Die neue Holding-Struktur bietet aber auch Möglichkeiten, den Angriffen von außen zu trotzen: Monopolismus-Vorwürfe kann man zumindest in den Teilbereichen nun leichter trotzen, weil getrennte Geschäftsbereiche existieren sogar mit entsprechenden Berichten und Zahlen. Notfalls bietet sich da auch Gelegenheit, einzelne Bereiche zu verkaufen, ohne, dass die Gesamtstruktur betroffen ist.
Alphabet wird aber auch nicht weiter betont, wie es aussieht soll nur der rechtliche Rahmen neu geschaffen werden, eventuell auch mehr Transparenz bieten. Google hat sich aber nicht einmal die passende Domain gesichert (die gehört einem BMW-Unternehmen), sondern auf abc.xyz sein Quartier bezogen. An der Börse wird man statt Google nun Alphabet lesen, ansonsten bleibt für Aktionäre auch alles gleich.
So groß, wie man es annimmt, sind die Schritte bei Google aber auch nicht. Im 'G'-Register des neuen Alphabet sind nämlich neben der Suchmaschine Google auch Ads, Maps, YouTube und Android zu finden - die größten Brocken bleiben unter einem Dach. Die Investitionen in Google Ventures und Capital hingegen werden davon getrennt geführt. Fahrende Autos, elektronische Datenkraken im Haushalt, Gesundheits-Systeme oder eingeschränkte Google-Internets für die dritte Welt findet man also im restlichen Alphabet des Unternehmens.
Die Meldung im Sommerloch hat die Google-Aktien gleich einmal nach oben katapultiert. Trotzdem ist unser Fazit: Google schafft sich eine neue Management-Ebene, etwas Spielraum für die Zukunft und neue Argumentationshilfen gegen Kritiker - viel mehr wird man außerhalb des Unternehmens aber kaum merken. In einigen Tagen wird die Firmenstruktur hinter dem Konzern schon wieder Nebensache sein.
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#Google #Alphabet #Konzern #Struktur #Management
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