Aktuell  30.01.2016

Pensionsversicherung wird teurer

Pensionen kosten immer mehr Geld für den Staat. Der Hauptgrund, warum unser System immer schiefer liegt, ist im steigenden Alter zu suchen.

Die Regierung schafft es immer noch nicht, die Pensionssysteme so anzupassen, dass künftige Generationen nicht die heutigen Pensionen auf Kredit nachzahlen müssen. Aktuelle Daten aus dem Sozialministerium zeigen die Gefahr:

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Waren in den Siebzigern noch acht Jahre Pension üblich, so sind es heute 22 Jahre. Das ist gut für die Pensionisten, aber schlecht für jene, die die Pensionen zahlen müssen. Noch dazu haben vor vierzig Jahren Pensionisten noch 45 Jahre gearbeitet und ins System eingezahlt, als sie in Pension gingen - heute arbeiten wir nur noch 38 Jahre produktiv ins Pensionssystem hinein...

Die immer weiter aufgehende Schere zeigt sich dann auch in der Lücke der Finanzierung der Pensionen. Und da ist die Dramatik noch viel stärker zu sehen, weil die ausufernden Kosten schon im Jahresabstand gefährlich steigen. In den letzten 10 Jahren, so hat Eco Austria berechnet, sind die Kosten für das Pensionssystem von etwa 35 auf fast 50 Mrd. Euro gestiegen. Allerdings tragen die Versicherten immer weniger dazu bei: waren 2005 noch fast 21 Mrd. Euro aus den Versicherungsbeträgen selbst finanziert (Generationenvertrag), so sind 2014 unterproportional gesteigert nur etwa 28 Mrd. Euro selbstfinanziert im System aufgebracht worden. In der gleichen Zeit sind die Zuschüsse aus dem Steuertopf von 14 auf über 21 Mrd. nach oben geschnellt.

Die einzig logische Reaktion müsste ein schnelles Handeln der Regierung sein, um das Pensionsantrittsalter zu steigern und an die geänderte Demografie auch laufend anzupassen. Das Gegenteil ist jedoch der Fall: Man beharrt in der roten Reichshälfte auf den Status Quo und verwehrt sich auch jedem Automatismus. Die Folge, dass die Lücke auch in den nächsten Jahren größer und teurer wird, ist da jetzt schon absehbar.


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