Aktuell  03.02.2016

Luft gegen Migräne

Ein dauerhafter Luftstrom im Ohr, der mit einem Otoskop etwa 20 Minuten gegen das Trommelfell gerichtet wird, könnte Migräne-Patienten künftig von ihren Schmerzen befreien.

Forscher des Carrick Institute haben herausgefunden, dass die Luftzufuhr das Schmerzsignal effektiv unterbricht. Die Ursachen von Migräne sind noch nicht ganz erforscht. Eine Theorie besagt, dass es etwas mit den Blutgefäßen zu tun haben könnte. Andere Wissenschaftler gehen davon aus, dass Migräne durch Gehirnzellen, die den sogenannten Drillingsnerv im Gesicht aktivieren, verursacht wird. Dieser Nerv lässt sich am einfachsten durch das Ohr erreichen.

Ein pneumatisches Otoskop, das Luft etwa 20 Minuten lang gegen das Trommelfell bewegt, könnte ein Ansatz zur effektivsten Behandlung der Schmerzen sein. Die Luft stört das Schmerzsignal der Gefäße und verhindert, dass es zur Verarbeitung im Gehirn kommt. Bislang wurden Schmerzen bei Patienten durch gewisse Gerüche, helle Lichteffekte oder der Veränderung des Hormonhaushaltes behandelt.

Am US-amerikanischen Carrick Institute testen Wissenschaftler das handliche Gerät aktuell an 25 Migräne-Patienten aus. Vor und nach der zwischen zehn und 20 Minuten variierenden Behandlung sollen die Probanden ihre Schmerzen mithilfe einer Skala beurteilen. 'Es ist sehr spannend zu beobachten, wie die Studie weitergeht', sagt Doktor Andy Dowson abschließend.

pte/red


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#Forschung #Gesundheit #Migräne

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