Facebook  07.12.2016

Facebook löscht Interessenlisten

Sind bei Ihnen einige Favoriten verschwunden? Dann sollten Sie sich nicht wundern, Facebook hat unangekündigt die Interessenlisten entfernt...

Interessenlisten waren immer praktische Funktionen in Facebook, denn sie halfen, Themen zu trennen und Ordnung ins Chaos zu bringen. Sie halfen aber auch, aus der Filter-Bubble des Social Networks zu entkommen, da Listen chronologisch arbeiteten und keine Inhalte versteckten - man sah alles, was man der Interessensliste zuordnete. Außerdem konnte man die Grenzen sprengen, die Facebook als maximale Anzahl an Abos und Freunden vorgab.

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All das funktioniert nicht mehr und es kommt noch schlimmer

Die Entfernung der Listen in Facebook kam ohne Ankündigung. Wer - wie viele User - die interessanten Seiten und User nicht abonniert und befreundet haben, sondern nur in Interessenlisten einsortiert haben, ist seine Kontakte mit einem Schlag los. Mit dem Löschen der Listen ist auch der Inhalt weg, denn ohne Abo im Newsfeed erscheinen die Postings nicht mehr, die früher nur in der Liste aktiviert waren. Auch öffentliche Listen, an die man sich anhängen konnte, waren praktisch und sind verschwunden.


Schnell handeln! Wer die Inhalte seiner Listen noch schnell sichern mag (und zB. Abos bei ansonsten nur in Listen sortierten Inhalten aktivieren möchte), kann vielleicht noch an die Listen ran: Hat man sie noch in den Bookmarks oder kann die Adresse in der Adresszeile per Autovervollständigung zurück bekommen, kann eine Liste noch aufrufen. Allerdings nicht mehr lange - geben Sie nach www.facebook.com einfach noch ein '/list....' ein, um zu sehen, ob der Browser noch Listenadressen kennt.

Warum tut Facebook das nur? Die Antwort ist wohl offensichtlich: Facebook hat in den Listen keine Hoheit mehr über die Reihenfolge und über Filter. All das, was sich Facebook an Reichweite bezahlen läßt, wird in Listen untergraben - denn da bestimmen wieder User, was sie sehen möchten. Nicht gut für Facebook, das lieber nur zeigen mag, was Firmen auch bezahlt haben. Der Zwang zum gefilterten Newsfeed, der per Edgerank in der Macht von Facebook ist, ist ein logischer Schritt.

Facebook bestraft die besten User

Diesen gleich durch die Löschung der Listen durchzuführen und nicht einmal vorher anzukündigen, ist allerdings ein starkes Stück. Er trifft nämlich genau jene Heavy-User und Multiplikatoren, die Facebook stärker nutzen und verbreiten. Genau jene sind es, die durch die stärkere Ordnung profitiert haben. Normalerweise sind das auch jene User, die man eher bevorzugt denn bestraft. Bei Facebook ist man scheinbar anderer Meinung.


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#Facebook #Interessen #Ordnung #Löschung

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