Technik  04.06.2017

Probleme von DSLR-Objektiven für Filmer

Nicht nur für Videofilmer relevant, aber besondert dort auffällig, sind einige Eigenschaften von Objektiven, die man sonst nicht in die Kaufentscheidung einbezieht. Wir benennen einige und zeigen, worauf es dabei ankommt.

Schärfe, Kontrast, Verformungen, Vignettierung... - all das sind die typischerweise beworbenen und getesteten Eigenschaften von Objektiven. Sie kann man auch leicht vergleichen, denn die Daten stehen zur Verfügung und die Qualitäten lassen sich auch mit dem Auge leicht selbst erkennen. Doch es gibt eine Menge mehr, was ein Objektiv leisten kann und soll. Wenn es in den Videobereich geht, dann fallen Filmern rasch neue Dinge auf, die wichtig werden.

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Dynamik im Film entsteht etwa durch die Verlagerung von Schärfeebenen, das Zoomen und ähnliche Dinge. Das passiert aber nicht nur im Video, bei Focus-Stacking etwa hat man gleiche Vorgänge im Foto. Und sobald die Linsen im Objektiv verschoben werden, merkt man bei manchen davon unschöne Vorgänge.

Das Ramping etwa passiert während eines Zooms, wenn sich die Lichtmenge am Sensor ändert. Ist die Kamera eingestellt und das Bild wird während der Zoomfahrt dünkler, tritt das unerwünschte Ramping auf.

Erwünscht hingegen ist es dabei, dass die Linse Parfocal ist, also auch beim Zoom die Schärfe am Punkt behält und nicht wandert. Umgekehrt sollte beim Drehen am Fokusring kein Zoom-Effekt auftreten - manche Objektive können den Bildausschnitt beim Verlagern der Schärfeebene nicht halten, was im Video dann durch einen unerwünschten Zoom beim Ziehen der Schärfe auffällt, selbst wenn der nur klein ist. Einige Objektive werden auch mit mm-Angaben beworben, die in üblichen Schärfeabständen gar nicht erreicht werden. Breathing nennt man dieses Verhalten übrigens.

Wichtig für Video-Objektive ist es auch, dass sich die angeschraubte Linse am Objektiv nicht mitdreht, wenn etwa ein Zoom ausgeführt wird. Nicht ausfahrende Objektive sind da auch im Vorteil. Wer zirkulare Polfilter oder Filter mit einer Horizont-Linie (etwa zum Abdunkeln des Himmels) einsetzt, wird es danken. Auch die Art des Autofokus kann relevant sein, ein Pumpen mitten im Video ist nicht schön. Relevant ist auf jeden Fall aber auch die Leichtgängigkeit der vorhandenen Zoom- und Fokus-Ringe am Objektiv mit ausreichend langem Weg, damit eine Änderung hier auch während dem Filmen noch funktioniert. Profis brauchen hier noch mehr, denn da dockt man dann Hilfen am Objektiv an, um einen Zoom/Fokus-Weg kontrolliert zu bewältigen.


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#Objektive #Video #Zoom #Fokus #Test #Vergleich

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