Aktuell  06.09.2017

Piraten Floyd Mayweather und Conor McGregor

Der 'Money Fight' war ein Highlight der Piraterie, wurde jetzt gemessen. Er bereitete damit mehr auf als nur das Sehen geschützter Inhalte bei Usern.

Der sogenannte 'Money Fight' zwischen Floyd 'Money' Mayweather und Conor McGregor war nicht nur im Bezahl-TV, sondern auch bei Piraten ein echter Publikumsmagnet. Dem Spezialisten für Digital Platform Security, Irdeto zufolge, haben 239 illegale Streams insgesamt annähernd drei Mio. Seher erreicht. Dabei haben die Piraten diverse Kanäle von Facebook über Twitch bis hin zum Media Player Kodi genutzt und ihre Angebote teils auch sehr gut beworben.

Der Boxkampf in der vergangenen Samstagnacht hat nach ersten Angaben von Sieger Mayweather sowohl die höchsten Einnahmen durch den Live-Ticketverkauf erzielt als auch Pay-per-View-Rekorde gebrochen. Doch nicht nur beim zahlenden Publikum war der Kampf der Renner. 'Das ist einer der, wenn nicht der am meisten raubkopierte Boxkampf, den wir je gesehen haben', so Mark Mulready, Irdeto VP of Cyber Services. Über 2,93 Mio. Seher haben nach Schätzung des Unternehmens illegale Streams konsumiert. Wladimir Klitschkos letzter Kampf im April dieses Jahres hat nach Irdeto-Schätzung nicht einmal ein Zehntel dieses Werts erreicht (200.000 Stream-Seher).

Rekordverdächtig ist auch die Zahl der Streams. Insgesamt 239 hat Irdeto gefunden und dabei festgestellt, wie wichtig soziale Medien mittlerweile auch für die Piraterie sind. Denn immerhin 165 der Piraten-Streams liefen über Plattformen wie Facebook oder Twitch. Für den Media Player Kodi gab es sechs Übertragungen des Rekord-Kampfes, die über illegale Streaming-Plugins verfügbar waren. Piraten haben also sichtlich versucht, ebenso wie legale Anbieter, Profit aus dem großen Interesse am Kampf zwischen Boxlegende und MMA-Star zu schlagen.

Irdeto betont indes auch, dass vermutlich nicht alle Seher illegaler Streams absichtlich solche Angebote genutzt haben. Denn manche Piraten-Anbieter haben ihre Streams auch schlau beworben und sehr professionell aussehende Webseiten genutzt. Es sei also durchaus denkbar, dass manche Konsumenten auf der Suche nach einem für sie geeigneten Stream dem cleveren Marketing illegaler Anbieter auf den Leim gegangen sind.

Andere Nutzer dürften die Entscheidung zum illegalen Konsum freilich sehr bewusst getroffen haben. Das umfasst beispielsweise jene, die extra auf E-Commerce-Seiten beworbene Geräte zum Empfang illegaler Streams erworben haben. In der Woche vor dem großen Kampf hat Irdeto nach eigenen Angaben an nur einem Tag 42 derartige Angebote auf Seiten wie Amazon, eBay und Alibaba entdeckt.

pte/red


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#Piraterie #Urheberrecht #Kampf

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