Aktuell  21.09.2017

Dick Pic Locator

Frauen, insbesondere die hübschen und in Social Media aktiven, kennen das Phänomen: Wildfremde Männer verschicken zum Gruß schon mal Bilder aus dem Intimbereich.

Diese anzügliche Art des Kennenlernversuchs, der eher auf Probleme als auf soziale Kompetenz schließen läßt, geht um. Doch ein neues Programm könnte die Sache nun in eine neue Richtung drehen.

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Der schwedische Web-Designer Per Axbom sorgt mit seiner Webseite 'DickPicLocator' für Aufsehen. Denn damit lassen sich die Urheber von männlichen Genitalbildern aufspüren. Sogenannte 'Dick Pics' sind dadurch personenbezogen rückverfolgbar. Die Metadaten des auf die Webseite hochgeladenen Bildes werden ausgelesen. So lassen sich unter anderem Zeit, Ort und Aufnahmegerät des Bildes ermitteln.

'Die App sammelt nur Metadaten der Bilddatei und zeigt einen ungefähren Standort auf Google Maps. Das ist jetzt bereits auch möglich mit anderen Tools. Die App vereinfacht nur den Zugang zu den Daten. Daher sehe ich keinen Grund, warum diese Applikation nicht auch in Deutschland erlaubt werden würde - zumal es auch zwingend erforderlich ist, das Originalbild zu haben', so Florian Kellermann, Sales Engineer beim IT-Security-Unternehmen F-Secure, gegenüber pressetext.

Die Datenschutzbedenken des Programms sind enorm, denn theoretisch lässt sich jedes Bild hochladen. Die Metadaten, die detailllierte Infos beinhalten, werden dadurch freigegeben. 'Ich habe mein Verständnis für Frauen, die täglich von Dick Pics belästigt werden, mit meinem Wissen über die Daten, welche auf sehr vielen Bildern enthalten sind, kombiniert', erklärt Axbom. Allerdings funktioniert das System nur mit originalen Kopien des Bildes, nicht mit Screenshots. Wenn das Bild über soziale Medien gesendet wird, werden viele Daten gelöscht oder verändert.

Diese Art der Belästigung ist keine Seltenheit und betrifft nicht nur Schweden. In New York City hat sich der Trend entwickelt, Menschen mit aktiviertem AirDrop in öffentlichen Verkehrsmitteln mit anstößigen Bildern zu belästigen. 'Der DickPicLocator ist ein Service, der bereits mehr als notwendig war', zeigt sich Axbom von seinem Dienst überzeugt. So sehen das auch 6.000 andere Menschen, die seine Seite bereits genutzt haben.

Axbom möchte durch die Veröffentlichung des Programms nicht nur Männer davon abhalten, unerwünschte Bilder ihrer Genitalien zu verschicken, sondern auch grundsätzliches Bewusstsein über die vielen Daten auf Bildern zu schaffen. 'Meine größte Sorge ist, dass Software- und Hardware-Entwickler nicht 100-prozentig klarmachen, dass diese Daten verwendet, rückverfolgt und an private Firmen gesendet werden', sagt Axbom abschließend.

pte/red


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#Social Media #Privatsphäre #Sicherheit

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