Tipp & Service  04.10.2017

DJI Spark im Test

Die kleinste und leichteste Drohne im DJI-Universum ist mit unter 300g auch bei den strengen Bestimmungen in Österreich noch als Spielzeug - also ohne Genehmigung - zu betreiben. Grund genug, uns den Copter genauer anzusehen.

Filme 'nur' in FullHD, der Gimbal 'nur' in zwei Dimensionen, eine Viertelstunde Flugzeit mit einem Akku - wer mit diesen Grenzen leben kann, findet in der

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durchaus einen Partner, der überzeugen kann. Vor allem ist es das Gewicht, das gespart wurde. Zwar erreicht der Copter nicht die magische 270g-Grenze, die die maximale Kraft beim Aufprall von (den erlaubten) 30 Metern Flughöhe auf 79 Joule begrenzt, mit knapp mehr kommt man aber immer noch auf 26 bis 27 Metern innerhalb der magischen Spielzeuggrenze im Gesetz. Darüber bräuchte es nämlich eine teure Zulassung bei der Austrocontrol, da Drohnen mit Kameras automatisch nicht mehr als reines Modellflugzeug eingestuft werden. Details zum Gesetz finden sich unterhalb.

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Die Mitbewerber im Selfie-Drohnen-Bereich sind die größere DJI Mavic oder die Yuneec Breeze bzw. Parrot Bebop von anderen Herstellern. Die Mavic hat 4k, aber auch viel mehr Gewicht, fällt also raus. Breeze und Bebop sind ohne Gimbal für Videos eher nicht so geeignet, auch wenn letzterer Copter dafür eine andere Lösung bietet. Dass die HD-Aufnahmen der Spark durchaus nicht weit von den 4K-Bildern der Mavic optisch entfernt sind, spricht auch für die Spark.

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Um sie sinnvoll einsetzen zu können, braucht es die 'Fly More Combo' - nur da ist der Controller gleich enthalten, ein zusätzlicher Akku ist genauso wertvoll. Einzeln kosten schon diese Zubehörteile so viel, dass sich das Gesamtpaket auszahlt. Mit rund 700 Euro ist der Preis in Aktionen auch schon dort angekommen, wo man zugreifen kann.

Flugeigenschaften, Sensoren, Kamera und Steuerungs-App sind ohne Tadel zu empfehlen. DJI hat hier nicht gespart bei der kleinsten Drohne, das alles überzeugt. Viel weiter braucht man auf Details nicht einzugehen, die vielen Tests nach der Veröffentlichung haben die Probe bereits gemacht und den positiven Vergleich gezogen. Was uns hier mehr interessiert ist das aktuelle Paket in Europa, wo sich dann die wahren Knackpunkte zeigen.

Nach dem ersten Start der Kombination (Drohne, Controller, App am Smartphone) braucht das System kräftige Updates. Die Firmware zum Copter wird per App eingespielt (ein Hin- und Herwechseln zwischen WLAN zum Internet für den Download und dann wieder zum WLAN am Copter für das Einspielen) dürfte schon viele User vor unlösbare Probleme stellen. Das könnte man besser machen, vor Allem wird das Update in drei Schritten gemacht, nach dem Copter muss auch noch die Steuerung und die No-Fly-Zone-Datenbank auf den aktuellen Stand gebracht werden. Immerhin wurden Copter und Controller bereits aneinander gebunden, wenn man sie zusammen kauft.

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Spätestens beim Controller aber gibt es oft erste Überraschungen, so auch in unserem Test: Das Update bleibt bei 5% hängen, der Controller piepst und macht gar nichts mehr. Bei jedem weiteren Update das Gleiche - erst der Blick in die Foren zeigt, dass die aktuellen Versionen der DJI-App hier Probleme unter Android bereitet. Ladet man eine alte Version (APK aus fremder Quelle laden und zum Smartphone übertragen, System für fremde Programme öffnen, installieren und dort dann das Update machen - auch nicht einsteigerfreundlich...), klappt das Update.

DJI muss hier dringend nachbessern, solche Prozeduren drohen nicht einmal bei Noname-Ware aus Fernost. Und weil die Hardware auch noch gesichert wurde - die Patronen der Tintenstrahldrucker lassen grüßen - sind die 'intelligenten' Akkus auch noch mit einem Update zu versorgen und an die Drohne zu binden. Heißt: Der Copter muss mit jedem Akku (!) getrennt nocheinmal mit dem Firmware-Update versorgt werden, sonst kann er mit dem Akku nicht abheben. Bei einem Copter, der viele Akkus braucht, ist das noch einmal lästiger...

Das war die Kritik aber auch schon, ist man über die Hürden, gibt es kaum etwas zu meckern. Der DJI Spark liefert dann im laufenden Betrieb, was man erwartet - und das in erstaunlich kleinen Ausmaßen und erfreulich geringem Gewicht. Für die Zukunft erwarten wir eine Pro-Version mit 4K-Kamera, vielleicht noch einmal leichtere Akkus (die magische US-Grenze liegt bei 250g, die nun langsam greifbar erscheinen) und vor allem ein Lösen der Probleme mit App und Updates. Dann könnte man ein rundum positives Urteil fällen, derzeit hat es leider noch einige Schwachstellen zutage gefördert.


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#Test #Drohne #Copter #DJI #Vergleich #Kritik

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