Marken & Modelle  01.11.2017

Nissan Micra 2018 im Test

Sway nannte Nissan auf dem Genfer Automobilsalon 2015 eine Kleinwagenstudie. Die fehlende B-Säule und die hinten angeschlagenen Fondtüren hat die fünfte Micra-Generation zwar nicht bekommen, aber das expressive Design in seiner Grundform übernommen.

Nicht nur von seinen eher knuddelig rund geformten Vorgängern unterscheidet sich die Neuauflage signifikant, sondern macht auch gegenüber der Konkurrenz eine angenehm andere Figur.

Wirkten der Micra der vorherigen Generation noch schmal und hochbeinig, so „duckt“ sich der Nachfolger otpisch und stellt sich breit auf. Vorne läuft die Seitenlinie in den markentypischen V-förmigen Kühlergrill aus, und auch hinten gibt sich der Micra von der etwas dynamischeren Sorte.

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Im Interieur weiß der Micra ebenfalls sehr zu gefallen und bietet auch hier eine breite Auswahl an Individualisierungsmöglichkeiten. Das üppige Dashbord ist mit farbigem Kunstleder überzogen und die Chromapplikationen sind nicht von der billigsten Sorte. Das ebenfalls kunstbelederte Lenkrad ist unten abgeflacht, mit 15 Bedientasten aber fast schon ein wenig überfrachtet. Die Seiten der Mittelkonsole sind ebenfalls mit Kunstleder verkleidet. Sie bietet zudem ein recht großes Ablagefach vorne. Die beiden Cupholder (einen dritten gibt es für den Fond) sind zwar hinter dem Schalthebel platziert, aber tief genug gesetzt, damit Getränke beim Gangwechsel nicht stören.

Während es vorne auch relativ großzügige Türtaschen gibt, fehlen sie hinten ganz. Ohnehin sind Mitfahrer hinten nicht sonderlich gut aufgehoben. Die Beinfreiheit geht zwar in Ordnung, aber das abfallende und nach innen gewölbte Dach rückt dem Kopf sehr nahe. Auch die oben versteckten Türgriffe zeigen, dass Nissan mit dem Micra offensichtlich mehr als bisher auf jüngere Kundschaft zielt.

Der Motor ist ein munterer Dreizylinder, der ab 1500 Touren Fahrt aufnimmt und oberhalb von 2250 Umdrehungen in der Minute an Schwung gewinnt. Das typische leichte Röhren dringt angenehm gedämmt in den Innenraum. Die Schaltung arbeitet präzise und recht sanft, wobei der Hebel angenehm hoch liegt.

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Die Start-Stopp-Automatik lässt sich nur selten aus dem Konzept bringen und entlastet Umwelt und Portemonnaie zumindest ein klein wenig. Die leichtgängige Lenkung steht einem Stadtwagen natürlich gut, bereitet aber auf der Landstraße durch ihr geringes Feedback deutlich weniger Freude. Lob verdient dagegen die Federung, die auch schlechtere Landstraßen glattbügelt, ohne dass es rumpelt.

Mit im Lenkrad vibrierendem Spurhalteasssistenten und Verkehrszeichenerkennung sowie Toter-Winkel- und Auffahrwarner muss sich der Kleinwagen nicht vor größeren Autos verstecken. Selbst eine Rückfahr- und Frontkamera mit Splitview, Ansicht aus der Vogelperspektive und seitlichem Blick auf den Bordsteinrand fehlt nicht. Das Bose-Soundsysrtem weist als Besonderheit zwei in die vorderen Kopfstützen integrierte Lautsprecher auf.

Trotz aller Technik und Komfortausstattung bleibt der Nissan Micra natürlich ein Kleinwagen, den zum Beispiel hinten noch klassentypisch Trommelbremsen verzögern. Da kann dem Enthusiasmus schnell Ernüchterung folgen, wenn der Blick auf den Preis fällt, der rasch die 20.000 Euro knackt.

ampnet/red


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#Nissan #Kleinwagen #Test

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