Tipp  22.11.2017

Vitamin D bei Verbrennungen

Patienten mit schweren Verbrennungen, die über höhere Vitamin-D-Werte verfügen, erholen sich besser, wie Forscher des Institute of Inflammation and Aging ermittelt haben.

Die erste Untersuchung dieser Art legt nahe, dass die Verabreichung von Vitamin D eine einfache und kostengünstige Behandlung zur Verbesserung der Heilung von Verbrennungen sein könnte.

Trotz Verbesserungen bei Behandlungen von Verbrennungen in den vergangenen zehn Jahren, besteht für viele Patienten das Risiko eines schlechten Heilungsverlaufs. Mögliche Komplikationen können von einer verzögerten Wundheilung bis hin zu Infektionen reichen. Bei schweren Verbrennungen besteht ein hohes Infektionsrisiko, das zu einer lebensbedrohlichen Sepsis führen kann.

Vitamin D ist für seine antibakterielle Wirkung bekannt. Diese kann die Bekämpfung der Infektion erleichtern und damit die Wundheilung fördern. Janet Lord und Khaled Al-Tarrah haben die Heilungsverläufe bei Patienten mit schweren Verbrennungen über den Zeitraum von einem Jahr beobachtet und setzten diese mit den Vitamin D-Werten in Verbindung.

Patienten mit höheren Werten verfügten über eine bessere Prognose und Wundheilung, weniger Komplikationen und eine geringere Narbenbildung. Diese Daten legen laut den Studienautoren nahe, dass die sofortige Verabreichung von Vitamin D nach einer Brandverletzung den Patienten Vorteile bringen kann. Dazu gehört auch eine verbesserte antimikrobielle Wirkung, um eine Infektion zu verhindern.

Laut Lord verringern schwere Brandverletzungen die Vitamin-D-Werte. Ein Ausgleich könnte daher eine einfache und kostengünstige Möglichkeit zur Verbesserung der Heilungschancen sein. Die Wirksamkeit der Verabreichung des Vitamins muss erst noch in klinischen Studien geprüft werden. Die Forscher konzentrieren sich derzeit auf die Erforschung der Ursachen des raschen Vitaminverlusts nach einer Verbrennung und Möglichkeiten, ihn zu verhindern.

Das Ausmaß der Verringerung der Werte stand im Zuge der Untersuchungen in keinem Zusammenhang mit der Schwere der Verletzung. Die Werte dürften daher auch bei kleineren Brandverletzungen verringert sein. Laut der Wissenschaftlerin werden die Vitamin-D-Werte von Medizinern gegenwärtig zu selten berücksichtigt.

pte/red


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