Zahlen & Daten  03.01.2018

Shareconomy bringt kein gutes Klima

Peer-to-Peer-Sharing als moderne Konsumpraktik mag zwar praktisch sein und für die beteiligten Personen Vorteile bringen. Der beabsichtigte positive Effekt auf die Umwelt stellt sich vielfach jedoch nicht ein.

Zu diesem Schluss kommt eine Untersuchung des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung in Kooperation mit dem Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung sowie dem Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (IFEU).

Um zu einer grünen Ökonomie beizutragen, sollten die Sharing-Angebote auf einen nachhaltigeren substitutiven Konsumstil ausgerichtet sein, empfehlen die Experten. Die Forscher haben untersucht, welche Umwelteffekte die Nutzung von Peer-to-Peer-Sharing-Angeboten im Vergleich zu einer Situation ohne solche Angebote haben kann. Sie berechneten die Ökobilanzen in den Bereichen Bekleidung, Alltagsmobilität und Reiseunterkunft.

'Zwar geben sich manche Anbieter einen grünen Anstrich, doch zeigen unsere Berechnungsergebnisse, dass Sharing keinesfalls automatisch ökologisch sinnvoll ist', verdeutlicht Studienautorin Sabrina Ludmann vom IFEU. 'Wenn Sharing den Konsum insgesamt erhöht oder ihn hin zu nachteiligem Konsum wie etwa Flugreisen verschiebt, bleiben die Nachhaltigkeitspotenziale auf der Strecke', ergänzt Ludmann.

Der Studie nach gibt es Potenzial, dass Sharing die Umwelt schont. Das kommt dann zum Tragen, wenn Sharing dazu führt, dass sich die Konsumkultur wandelt - etwa, wenn insgesamt weniger Kleidung neu gekauft oder durch die neuen Möglichkeiten mobil zu sein, eigene Autos abgeschafft oder weniger neue angeschafft werden. Beim Apartment-Sharing gibt es einen Umweltnutzen nur, wenn alltäglich genutzter Wohnraum vermietet und so intensiver genutzt wird und nicht, wenn dafür eigens Ferienwohnungen eingerichtet werden.

pte/red


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