Aktuell  08.03.2018

Light-Zigaretten machen es schwer

Forscher mehrerer Institute wie dem Virginia Tech Carilion Research Institute (VTCRI)haben ein umfangreiches Projekt gestartet, um herauszufinden, ob 'Light'-Zigaretten gesünder sind als normale.

Hierfür wollen sie in den kommenden fünf Jahren vor allem die konkreten Auswirkungen der kleinen Löcher auf die Gesundheit und das Rauchverhalten untersuchen, die bei Produkten in den Filtern integriert sind und laut Herstellern zu niedrigeren Nikotin- und Kondensatwerten führen. Auf Basis der Ergebnisse soll dann die Food and Drug Administration (FDA) entscheiden, ob Filterzigaretten in Zukunft anders designt werden müssen.

'Mein Anteil am Projekt wird es sein, die genaue Rolle zu untersuchen, die die kleinen Ventilationslöcher in den Filtern von Zigaretten auf die Gesundheit und das Suchtpotenzial haben können', zitiert 'MedicalXpress' Warren Bickel, Leiter des VTCRI Addiction Recovery Research Center. Die 'Light'-Varianten seien von den Tabakkonzernen schon in den 1960er-Jahren als 'sicherere und sauberere Art zu Rauchen' eingeführt worden. 'Verschiedene Studien haben aber in der Zwischenzeit aufgezeigt, dass diese Luftlöcher in den Filtern potenziell die Gefahr von Lungenkrebs erhöhen', verdeutlicht Bickel.

'Zur Frage, ob sich 'Light'-Zigaretten tatsächlich schädlicher auf die Gesundheit auswirken als normale, gibt es verschiedene Studien mit unterschiedlichen Ergebnissen', sagt die Klinische Psychologin Anne-Marie Schiller gegenüber pressetext. Wichtig sei, wer die Studie durchführe. 'Rauchen ist ein Thema, das an der Schnittstelle zwischen Medizin und Psychologie angesiedelt ist. Psychologisch gesehen kann ich bestätigen, dass 'Light'-Zigaretten sogar gefährlicher sein können als normale, weil die Menschen bei diesen den Rauch tiefer inhalieren. Dadurch werden auch kleinere Bronchien beschädigt', meint die Expertin.

Um der Problematik in Bezug auf 'Light'-Zigaretten endgültig auf den Grund zu gehen, haben sich gleich mehrere namhafte US-Institutionen zusammengetan und gemeinsam das 'Consortium on Methods Evaluating Tobacco: Filter Ventilation and Product Standards' ins Leben gerufen. Dieses soll in den nächsten Jahren alle stichhaltigen Beweise zu diesem Thema sammeln und in einem Bericht an die FDA weiterleiten. Auf Basis der Ergebnisse des Projekts, das vom National Institute of Health mit insgesamt 13 Mio. Dollar (rund 16 Mio. Euro) gefördert wird, soll dann entschieden werden, ob Zigaretten mit Löchern in den Filtern stärker reguliert werden müssen.

pte/red


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