Tipps  04.04.2018

Crypto-Mining in Chrome

Google will im Chrome Web Store künftig keine Browser-Erweiterungen mehr zulassen, die dem Schürfen von Kryptowährungen wie Bitcoin dienen.

Bis Ende Juni 2018 sollen auch bisher erlaubte Extensions verschwinden. Denn selbst Entwickler explizit zum Crypto-Mining gedachter Erweiterungen scheren sich selten um die Bedingungen für eine Zulassung. Zudem versuchen immer mehr Anbieter, heimlich ressourcenfressende Schürf-Scripts in anderen Erweiterungen zu verstecken.

Bislang waren explizit als Crypto-Miner deklarierte Extensions im Chrome Web Store erlaubt, sofern das Schürfen der einzige Zweck der Browser-Erweiterung ist und Nutzer ausreichend genau über das Mining-Verhalten aufgeklärt werden. 'Unglücklicherweise haben sich ungefähr 90 Prozent aller Extensions mit Mining-Scripts, die Entwickler ins Chrome Web Store hochladen wollten, nicht daran gehalten', erklärt James Wagner, Extensions Platform Product Manager bei Google, im offiziellen Blog. Dementsprechend wurden die Erweiterungen abgelehnt oder wieder entfernt.

Ein Problem an Schürf-Erweiterungen ist, dass sie oft ressourcenintensiv sind. Auch ein ehrlich deklariertes Mining-Script, das nur bei Leerlauf aktiv wird, lässt die CPU-Auslastung dann leicht auf über 75 Prozent hochschnellen. Das bedeutet einen hohen Strombedarf zum Schürfen von Kryptowährung, die womöglich nicht einmal die Stromkosten wert ist. Seit gestern, Montag, akzeptiert Google also gar keine Mining-Extensions mehr für den Chrome Web Store, die bislang erlaubten sollen bis Jahresmitte ebenfalls verschwinden. Andere Erweiterungen mit Blockchain-Funktionalität, beispielsweise Wallets, bleiben jedoch erlaubt.

Die Entscheidung Googles wird auch damit begründet, dass in den vergangenen Monaten immer öfter Entwickler versucht haben, Extensions hochzuladen, die versteckte Mining-Scripte enthalten. Diese bieten auf den ersten Blick eine andere Funktionalität und missbrauchen dann den Rechner des Nutzers zum Schürfen von Kryptowährung für den Entwickler. Das ist ein unerwünschtes Verhalten, das den Stromverbrauch hochschnellen lässt und die Systemleistung massiv beeinträchtigen kann. Für User wäre eine solche Erweiterung also etwa so erfreulich und nützlich wie jede andere Mining-Malware. Es scheint also berechtigt, dass Google scharf dagegen vorgeht.

pte/red


Weiter in der Web-Version mit Fotos, Videos, Links und mehr...

#Bitcoin #Mining #Chrome #Browser #Google

Auch interessant!
Chrome zum runden Geburtstag
10 Jahre ist der Browser alt und zum runden Geburtstag gibt es ein rundes Update. Google ändert Design un...

Tatatu gegen Piraten
Hollywood-Produzent und CEO der Ambi Media Group, Andrea Iervolino, hat die Blockchain-basierte Plattform...

Kryptowährung für Erwachsene
Eine Währung, die man in Erotik- und Dating-Angeboten anonym nutzen kann, macht viel Sinn für alle Beteil...

Bitcoin: Schlechte Tage gehen zu Ende, Ausblick positiv
Die Kryptowährung Ethereum verlor in den letzten Tagen rund 25 Prozent des Werts. Aber auch der Bitcoin, ...

bitradio ist Webradio mit Coins
Bitcoins (indirekt) erhalten durch das Hören von Webradios? Die Plattform bitrad.io bietet Zugriff auf ze...

Kryptowährungen auf Facebook verboten
Social-Media-Riese Facebook sagt Kryptowährungen den Kampf an und verbietet entsprechende Werbung auf sei...

Monad statt Coinhive?
Ein neuer Player macht sich im Browser-Mining stark. Monad will wesentlich mehr Einnahmen als Coin Hive b...

Firmen unter Cyber-Beschuss
Nach dem jüngsten Befall öffentlicher Einrichtungen mit der Ransomware 'WannaCry' verbreitet sich in Russ...

Mining statt Werbung
Der Aufschrei war groß, als bekannt wurde, dass The Pirate Bay im Hintergrund Kryptowährungen berechnete ...