Twitter  10.04.2018

Mehrheit der Links von Bots

Bots spielen beim Kurznachrichtendienst Twitter eine größere Rolle beim Teilen von Links zu Nachrichten-Seiten und Events als Menschen.

Über die Hälfte aller Links werden von Bots per Tweet geteilt. Dabei machen Links zu Websites mit konservativem und liberalem Publikum entgegen bisheriger Annahmen nur 41 und 44 Prozent aus. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Pew Research Center.

Die Forscher haben für die Erhebung rund 1,2 Mio. Tweets analysiert, die von 140.545 Accounts zwischen dem 27. Juli und dem 11. September 2017 gepostet wurden und Links zu 2.315 beliebten Websites enthielten. Rund 66 Prozent der Tweets mit Links zu populären Websites wurden automatisiert von Bots erstellt. 22 Prozent der Tweets mit Links zu beliebten Nachrichten-Seiten und aktuellen Event-Websites wurden zudem von den Top-500 der aktivsten verdächtigen Bot-Accounts publiziert. Im Vergleich dazu waren die 500 aktivsten menschlichen Konten nur für etwa sechs Prozent der geteilen Links verantwortlich.

Twitter-Bots sind in den Medien unlängst vermehrt negativ wahrgenommen worden, insbesondere in Bezug auf ihre Rolle bei der Verbreitung von Fehlinformationen und politischer Zwietracht während der US-Wahlen. In diesem Zusammenhang haben die Researcher deshalb auch untersucht, wie oft verdächtigte Bots Links zu politischen Seiten mit einer klaren konservativen oder liberalen Neigung im analysierten Zeitraum getwittert haben.

Es stellte sich bei der Überprüfung der Links heraus, dass Bots Seiten mit einer klaren konservativen oder liberalen Neigung weniger oft teilen als beispielsweise Websites mit gemischtem Publikum. Bots waren in 57 bis 66 Prozent der Fälle für Links zu Internetseiten mit eher zentristischen oder gemischten Zielgruppen verantwortlich, während sie in der Studie nur 41 und 44 Prozent der Links zu Websites mit konservativem beziehungsweise liberalem Publikum teilten. Die Forscher haben ein 'Botometer' benutzt, um zu bestimmen, welche Konten Bots waren und welche nicht. Das Tool wurde von Forschern der Indiana University und der University of Southern California entwickelt.

pte/red


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