Neuvorstellung 29.07.2018
Ein Akt von Tarja ist natürlich ein Highlight, so wie schon Act 1 eine Best-Of-Sammlung in oppulenter Hülle ist. Das hat sich auch mit dem zweiten Akt nicht geändert. Auch die inhaltliche Mischung sitzt genauso wie die Technik, die das ganze umgesetzt hat. Wenig zu meckern, oder?
Nun, dazu muss man sich die Trademarks der ehemaligen Nightwish-Queen vor Augen führen: Die Mezzosopranistin hat ihre Stimme gewaltig gegen die harten Klänge der Band gestemmt und später sogar mit zarter Flüsterstimme den Rest der Welt überstimmt. Treffsicher, nuancenreich, mit hohem Kontrast und Tiefe, eine durch und durch einmalige Sache.
Nicht, dass Tarja nun schlecht singt. Meckern darf man nicht, die Neuveröffentlichung stellt das meiste in den Schatten, was sonst so neu über den Ladentisch geht. An ihren eigenen hohen Benchmarks aber muss sie sich diesmal geschlagen geben. Nicht immer ist sie zeitlich so exakt am Punkt, wie man das gewohnt ist und die übliche Deklassierung des kompletten Rahmenprogramms in Form von Orchestern oder Metal-Band-Kollegen alleine durch die Stimmbänder unterbleibt.
Fazit: Tarjas
ist ein Pflichtkauf, am besten in der kompletten Packung. Der zweite Akt macht Spaß, auch das ist klar - wo Tarja drauf steht, kann man nicht so weit daneben liegen. Es ist aber nicht der Höhepunkt, den man sich erwarten wollte, den markiert live unter dem Tarja-Emblem immer noch Act 1 und sowieso die unter Nightwish veröffentlichten Scheiben. Wir hoffen auf einen baldigen Act 3, der die alte Stärke wieder bringt und Act 2 als willkommene Abwechslung einordnen läßt. Neueinsteiger greifen am Besten zur Act 1-Ausgabe der Wahl.
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