Kleinkind  18.08.2018

Tablets und Kleinkinder

Die Nutzung von Tablets ist für Kleinkinder vielleicht doch nicht so schlecht, wie viele glauben. Das legt eine Studie der Norwegian University of Science and Technology nahe.

Denn wenn Mütter Zeit mit dem Kind verbringen, sind sie demnach bei einem Online-Game viel involvierter als mit herkömmlichem Spielzeug oder gar beim Kinderfernsehen. Gemeinsames Daddeln scheint also gut für die Mutter-Kind-Beziehung.

Auch Kleinkinder nutzen immer öfter Geräte wie Tablets, doch viele Studien warnen davor, dass das für die soziale und emotionale Entwicklung schlecht sein könnte. Doch kommt es womöglich auch sehr darauf an, wie die Kleinen mit der Technik umgehen. 'Es kann einen großen Unterschied geben zwischen dem Nutzen eines Tablets als 'Babysitter' und der Tabletnutzung zum Spielen fesselnder, lehrreicher Spiele', meint Silje Skaug, Psychologie-Doktorandin an der NTNU, gegenüber 'ScienceNordic'. Letzteres scheint durchaus sinnvoll, wie Versuche mit 22 Müttern und ihren zweijährigen Kindern gezeigt haben.

Die Probandinnen wurden gebeten, mit ihren Kindern abwechselnd mit Spielzeug zu spielen, die norwegische Kinderserie 'Vennebyen' im Fernsehen zu schauen oder ein für Kleinkinder gemachtes Lernspiel auf dem Tablet zu daddeln. Skaug und Kollegen haben dabei die Mutter-Kind-Interaktion beobachtet. Daraus ergab sich, dass die Mütter beim Tablet-Game besonders aufmerksam waren. 'Sie haben viel mit dem Kind gesprochen, es ermutigt und applaudiert, wenn es die Aufgaben des Spiels meisterte', erklärt Skaug. Auch die Kinder haben sich für das Lernspiel mehr interessiert als für die Alternativen.

'Als wir ihnen einen Korb Spielsachen gegeben haben, waren die Kinder weniger involviert als bei anderen Aktivitäten', sagt Skaug. Auch die Mütter waren an Spielzeug weniger interessiert und haben ihr Kind weniger unterstützt. Passives Fernsehen wiederum war genau das: eher passiv. Am meisten haben die Kinder also wohl vom Online-Game. 'Interaktive Medien wie wie Tablets können die Interaktion zwischen Erwachsenen und Kindern tatsächlich stimulieren und verbessern', betont die Psychologin.

pte/red


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