Web-Technik  22.08.2018

Internet-Sicherheit von der TU

Wer sich auf bestimmten Webseiten über Facebook- oder Google-Accounts authentifiziert, handelt gefährlich. Eine Browser-Extension der TU Wien behebt dieses Problem.

Man kennt das von vielen Internet-Seiten: Um bestimmte Funktionen nutzen zu können, muss man sich anmelden, aber es ist mühsam, für jede einzelne Seite einen eigenen Account anzulegen. Daher ist es praktisch, wenn man sich über seinen Facebook- oder Google-Account authentifizieren kann. Doch das bedeutet, dass Daten von Facebook oder Google direkt an den Betreiber der jeweiligen Webseite weitergegeben werden – und dadurch können Risiken entstehen.

An der TU Wien hat man diese Authentifikations-Prozesse genau untersucht. Entwickelt wurde nun ein Browser-Plugin, das diese Sicherheitslücken schließt, und zwar auf absolut rigorose Weise: Nach den Gesetzen der Logik lässt sich beweisen, dass es unmöglich ist, das Browser-Plugin zu überlisten. Eine erste Version kann bereits probeweise installiert werden, derzeit laufen Gespräche mit Webbrowser-Herstellern, um das Plugin in Zukunft in Browser einzubauen.

„Sich im Internet mit Hilfe von Social Media Accounts irgendwo einzuloggen, ist ganz alltäglich geworden“, sagt Prof. Matteo Maffei vom Institut für Logic and Computation der TU Wien. „Man kann sich etwa über den Facebook-Account bei Instagram anmelden, oder auf verschiedenen Online-Foren von Blogs oder Online-Magazinen.“ Dabei erhält die jeweilige Webseite, auf der man sich einloggen möchte, Daten direkt von Facebook oder Google. Allerdings ist dabei nicht klar zu sehen, welche Programme auf dieser Webseite noch laufen und eventuell gefährliche Aktionen setzen.

Möglich ist etwa, dass die Social-Media-Zugangsdaten, mit denen man sich authentifiziert, verbotenerweise verwendet werden, um zusätzliche Information abzusaugen. „Das attackierende Programm kann dann auf persönliche Daten zugreifen, Listen von Freunden abfragen oder sogar herausfinden, welche Seiten ich besucht habe. Im schlimmsten Fall kann es sogar meinen Social-Media-Account übernehmen“, erklärt Matteo Maffei.

Mit seinem Team entwickelte Matteo Maffei nun eine Extension, die als Barriere zwischen bösartigen Scripts und dem Browser auftritt. Auf diese Weise ist es gelungen, für logisch rigorose Sicherheit zu sorgen: Der Datenaustausch zwischen Browser und Webseite wird so überwacht, dass es nach den Regeln der Logik nicht möglich ist, das Plugin zu überlisten – das lässt sich mathematisch beweisen.


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#Sicherheit #Browser #TU Wien #Facebook #Google

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