Sport-Fit-Well  20.09.2018

Schlank durch Kalorien-Transparenz

In Restaurants, in denen Speisekarten zu jedem Gericht die Menge an Kilokalorien ausweisen, werden Essen bestellt, die im Schnitt drei Prozent weniger nahrhaft sind.

Das hat ein Vergleich von Forschern an der Cornell University ergeben. Sie haben die Essgewohnheiten von Gästen in Restaurants mit und ohne Angabe der Nährwerte untersucht. Kurios nur: Bei Getränken und Nachspeisen gab es keine Änderung. Das Kalorienbewusstsein beschränkte sich auf Vor- und Hauptspeisen.

'Selbst gebildete Menschen, die häufig auswärts essen und sich Gedanken machen über die Speisen, die sie zu sich nehmen, erleben Überraschungen, wenn es um den Nährwert geht', sagt Wissenschaftler John Cawley. Selbst die Küchenchefs der Restaurants, in denen der Nährwert ermittelt wurde, um ihn auf die Karte zu schreiben, waren teilweise erschrocken, als sie die Ergebnisse sahen. Eine Tomatensuppe in Kombination mit einem käseüberbackenen Sandwich hatte weitaus mehr Kalorien als es der zuständige Koch erwartete. 'Sie hätten vorher gesagt, dass dieses Gericht kalorienarm ist', so Alex Susskind, Professor an der Hotelmanagementschule der Universität.

Die Reduzierung der Kalorienzahl um drei Prozent, die die Forscher ermittelt haben, bedeutet eine Gewichtsabnahme von einem Pfund innerhalb von drei Jahren. Die Erkenntnisse werden in einer Zeit gewonnen, in der viele Amerikaner nicht wissen, wie viele Kalorien sie zu sich nehmen, weil sie nur noch ein Drittel aller Speisen, die sie verzehren, zu Hause zubereiten. Ein Trend, der auch in anderen Ländern wie Deutschland zu beobachten ist.

Die Unwissenheit vieler Menschen geht einher mit einer Zunahme der Fettleibigkeit. In den vergangenen 50 Jahren erhöhte sie sich um nahezu das Dreifache. 2016 waren fast 40 Prozent der Bürger der USA übergewichtig. Um gegenzusteuern haben viele Städte, Bezirke und Bundesstaaten die Restaurants verpflichtet, auf den Speisekarten Kalorienangaben zu machen. Bisher wusste allerdings niemand, was das bringt.

Die Cornell-Forscher haben in zwei Restaurants eine Zufallsstudie untersucht. Die Spannweite bei den Nährwerten war gewaltig. Sie reichte bei den Vorspeisen von 200 bis 910 Kilokalorien. Bei den Hauptgerichten waren es 580 bis 1.840 und bei den Desserts 420 bis 1.150. Zudem wurden 5.550 Bestellungen ausgewertet. Am Ende jeder Mahlzeit erhoben sie von den Essern soziodemografische Merkmale wie Geschlecht, Alter, Einkommen oder auch Familienstand.

pte/red


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