Daten & Fakten  23.07.2019

Sinn statt Geld

Wenn es um die Zufriedenheit am Arbeitsplatz geht, ist das Gehalt nicht unbedingt der entscheidende Faktor. Viel wichtiger ist der Mehrheit der Mitarbeiter, dass ihr Job einen gewissen bedeutungsvollen Sinn für sie hat.

Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage unter 7.940 US-Bürgern, die von SurveyMonkey im Auftrag des Wirtschaftssenders 'CNBC' durchgeführt worden ist. So kann das Kräfteverhältnis aber auch in unterschiedlichen Altersgruppen stark variieren - Jüngere achten etwa eher auf Aufstiegschancen und Ältere auf Flexibilität und Autonomie.

'Die Mehrheit der Angestellten (35 Prozent) ist der Auffassung, dass es in Zusammenhang mit ihrer allgemeinen Zufriedenheit am Arbeitsplatz am wichtigsten ist, dass ihr Job auch eine gewisse Bedeutung hat', heißt es im Bericht. Erst dahinter folgen dann die weiteren Faktoren wie die Höhe des Gehalts (20 Prozent), eine möglichst große Autonomie (18 Prozent), potenzielle Aufstiegsmöglichkeiten (15 Prozent) und persönliche Anerkennung (zwölf Prozent) vonseiten des Chefs oder seiner Kollegen.

Das Alter spiele allerdings hierbei eine gewichtige Rolle. 'Wenn man als Angestellter verschiedene Stadien des Lebens durchläuft und neue Verantwortungen übernehmen muss - beispielsweise ein Studiendarlehen abzahlen muss, ein Auto anschafft, ein Haus kauft, heiratet oder eine Familie gründen will -, können sich die Prioritäten und Werte, die man in Bezug zum Job als besonders wichtig erachtet, verändern', betont Jon Cohen, Forschungsleiter bei SurveyMonkey.

Bei Jobanfängern im Alter zwischen 18 und 24, die gerade erst das College oder die Universität abgeschlossen haben, liegt das Gehalt nur ganz knapp auf Platz eins. Dicht dahinter folgen bereits die potenziellen Aufstiegschancen und die Anerkennung. In der Altersgruppe der 20- bis 30-Jährigen, in der es oft bereits darum geht, eine Familie zu gründen oder ein Haus zu kaufen, ist die Bezahlung im Vergleich deutlich wichtiger. Hier spielt allerdings wiederum der Sinn der Arbeit eine nur sehr untergeordnete Rolle.

Erreichen die Arbeitnehmer dann die 40er- und 50er-Marke, zeigt sich, dass es zunehmend wichtiger wird, möglichst viel Autonomie in Bezug auf die eigene Arbeitstätigkeit zu haben. Das ist zumindest für 20 Prozent nach dem Gehalt der wichtigste Faktor in dieser Altersgruppe. Bei Personen über 65 Jahren rückt dann überhaupt die Bedeutung des eigenen Jobs ins Zentrum: 44 Prozent sehen dies als wichtigsten Faktor für Zufriedenheit, nur 13 Prozent ist das Gehalt am wichtigsten.

pte/red


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