Suchmaschinen  02.10.2019

Google mag Originale

In der schnelllebigen Online-Nachrichtenwelt gehen hochwertige Originalberichte oft in eine Fülle an Sekundär-News unter. Eben das soll sich ändern.

In der schnelllebigen Online-Nachrichtenwelt gehen hochwertige Originalberichte oft in eine Fülle an Sekundär-News unter. Eben das soll sich ändern: Mit einem Algorithmus-Update will Google sicherstellen, dass Originalquellen besser sichtbar bleiben und somit die Aufmerksamkeit bekommen, die sie verdienen. Das Feedback menschlicher Rater soll helfen, die Suche entsprechend zu tunen.

'In der heutigen, schnellebigen Welt der Nachrichten bleibt die Originalberichterstattung zu einem Thema nicht immer lange im Rampenlicht', schreibt Richard Gingras, Google VP News, im offiziellen Blog. Denn gerade bei guten Storys folgen oft viele weitere News anderer Seiten, die somit aktueller sind und in der Google-Suche daher bislang eher gut sichtbar waren. Das Update soll Lesern, die an aktuellen News interessiert sind, helfen, die Originalquelle zu finden.

Das soll letztlich Publishern zugute kommen, die in hochwertige Originalberichterstattung investieren. Immerhin ist diese oft mit viel Zeitaufwand verbunden und bedarf eines großen Einsatzes. Gerade, wenn ein Thema auf breites Interesse stößt und von diversen Publikationen bearbeitet wird, ist es für Nutzer oft schwer nachzuvollziehen, welches Medium dazu den Anstoß gegeben hat. Profitieren könnten so beispielsweise Lokalnachrichten, die gerade in den USA nach wie vor oft die Aufdeckerrolle spielen, oder Medien, die Urheber vielzitierter Hintergrundberichte zu einem Thema sind.

Genaue Rater-Richtlinien

Freilich ist das Optimieren des Such-Algorithmus nicht so leicht, wie einfach einen Schalter umzulegen. Google setzt daher auf ein globales Netzwerk von über 10.000 Ratern, die die Qualität von News bewerten. Um nun Originalquellen mehr Sichtbarkeit zu verschaffen, hat Google die Richtlinien für diese Rater aktualisiert. Diese sollen in Zukunft Höchstbewertungen für Artikel vergeben, 'die Informationen bieten, die ansonsten nicht bekannt geworden wären'.

Zugleich sollen Rater aber auch verstärkt den Ruf von Quellen beachten, beispielsweise, ob ein Medium schon Journalistenpreise gewonnen hat oder bekannt dafür ist, qualitative Aufdeckerberichte zu liefern. Das ist möglicherweise ein Versuch, dagegen vorzubeugen, dass fragwürdige 'alternative' Nachrichtenquellen aufgrund der Originalität ihrer Inhalte in den Suchergebnissen nach oben gespült werden.

pte/red


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