Vom Drehtag existiert eine Menge Film in Video und Audio-Spuren. Das muss nicht nur gesichtet, geordnet, bewertet und ausgewählt werden, sondern auch noch synchronisiert und dann geschnitten werden.
Für den Rohschnitt hilft das Drehbuch, Storyboard und die Shotlist, danach geht es in den Feinschnitt, wo es jede Menge Arbeiten an dem Material gibt, um den Film flüssig und stimmig zu halten. Oft wird arbeitsteilig bereits an der Bearbeitung des Ton- und Bildmaterials gearbeitet. Dabei werden die aufgenommenen Inhalte so aufbereitet, dass sie zusammen passen und die beste Qualität für den Betrachter erhalten. Aufgefettet mit zusätzlichem Material - insbesondere auch im Sound Design und der Mischung beim Ton - entsteht ein immer vollkommeneres Erlebnis.
Doch auch das ist noch weit weg vom Endergebnis, denn durch die Sprache der Farben kann im Color Grading noch mehr erzählt werden, als durch den Film alleine. Sowohl Trends fließen hier ein, wie es auch inhaltliche Umsetzungen in Farbmustern wiederhall finden.
Color Grading
Warme emotionale Elemente erzählt man in Orangetönen, kühle seriöse Zahlen in blautönen. Die Zukunft und Umwelt braucht erdige und grüne Töne, der Abend Dunkelheit. Alleine die Wahl der Farben macht schon eine Geschichte aus. Und dann gibt es noch Modeerscheinungen aus dem Hollywood-Labor wie 'Orange and Teal', das man natürlich für moderne Erscheinungen durchaus auch einsetzen kann. Hingegen ist der Verzicht auf Farbe in schwarz-weiss-Sequenzen ein Hinweis auf Geschichte und Dauer. Der Look und Mood von Videos wird viel mit unterbewussten Farbspielen gesteuert.
Am Ende folgt auch noch ein Masterin des Tons zur Abstimmung der Audiospur über den ganzen Film hinweg und eine Farb- und Bildkorrektur, die das für den visuellen Teil macht. Das Ergebnis wäre dann das Video, das noch um Einblender, Grafiken und andere Elemente ergänzt wird. Nicht selten gibt es im Wirtschaftsfilm noch Animationen, Bauchbinden bei Interview und andere Inhalte, die aus dem Computer beigemischt werden.
Cutter erledigen den Schnitt am Schnittplatz, der meist tageweise (samt Personal) gebucht wird. Der Audiotechniker wird auch für die Bearbeitung des Tons eingesetzt werden. Und dann gibt es VFX/CGI-Experten und Screen-Grafik-Personal für diverse Einblendungen, Animationen und Effekte. Je nach Einsatz von Green-Screens und künstlichen Inhalten kann der Aufwand hier durchaus enorm werden.
Irgendwann wird die Regie das Ergebnis absegnen und die Ausspielung des Materials in einem Format erfolgt, das man einsetzen mag. Das kann ein Videoformat für Computer und Plattformen sein (mp4 mit h264 oder h265) oder auch eine DVD und ähnliche Dinge sein. In Kino und Fernsehen gibt es eigene standardisierte Formate, zb. DCP. Und neben der Codierung des Bildes im passenden Farbraum und Format ist es wiederum der Ton, der an die entsprechenden Standards angepasst werden muss - so werden oft die Lautstärken limitiert oder spezielle Formate (5.1, Stereo, ...) erzwungen. Schon das Bildformat und die Auflösung kann verschiedenartig angefordert werden und entsprechende Vorarbeiten erfordern, deshalb plant man diesen Schritt besser schon bei den ersten Briefing-Vorgaben ein.
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