Aktuelles  23.12.2019

Ladezeit als stiller Killer

Brand-Safety-Tools verringen die Ladegeschwindigkeit von Werbung auf Websites von Online-Publikationen und schaden dadurch deren Einnahmen.

Das ergibt eine Studie des Marketing-Beratungsunternehmens RedBud in Zusammenarbeit mit der Association of Online Publishers (AOP). Bei Brand-Safety-Tools handelt es sich um Anwendungen, die Marken vor negativem Einfluss durch illegale oder fragwürdige Inhalte schützen sollen. Dazu gehört unter anderem das Sperren bestimmter Seiten.

'Das Problem bei langsamen Ladezeiten ist, dass wir meistens nicht das volle Ausmaß ihrer Auswirkungen sehen. Sie sind eine Art stiller Killer', meint eine Führungskraft eines zur AOP gehörenden Magazins. Laut einer Schätzung von Google verlassen 53 Prozent der Internetnutzer eine mobile Seite, wenn diese länger als drei Sekunden laden muss. Der Studie zufolge können Brand-Safety-Maßnahmen bis zu sechs Sekunden zur gewöhnlichen Ladezeit einer Website hinzufügen.

Die Analysten von RedBud haben 128 Werbekampagnen untersucht, die von AOP-Mitgliedern zwischen April und September 2019 über elf Websites verbreitet wurden. Zur AOP gehört unter anderem die britische Tageszeitung 'The Daily Telegraph'. Bei den Kampagnen war der Hauptgrund für Unstimmigkeiten zwischen Werbetreibenden und Online-Publikationen die Verwendung von Brand-Safety-Maßnahmen sowie Blockern für Schlagwörter.

Beide dieser Maßnahmen führen zu längeren Ladezeiten bei Werbung. Nicht nur haben User wenig Geduld für längere Wartezeiten, durch die verzögerung registriert die Website auch oft Aufrufe nicht, was zu schlechteren Zahlen bei der Werbung führt. Viele Werbetreibende sind darum nicht bereit zu zahlen. Blocker für Schlagwörter sind vor allem problematisch, wenn zu viele Wörter gesperrt werden. Laut der Studie können so 40 bis 60 Prozent der Inhalte einer Online-Publikation unzugänglich werden.

Laut einer früheren Analyse von RedBud machen Brand-Safety-Maßnahmen durchschnittlich zwischen zehn und 21 Prozent der Ladezeiten einer Seite aus. Zwar sei es wichtig, Marken vor illegalem Missbrauch zu schützen, jedoch müsse dafür auch ein hoher Preis bezahlt werden. Die lange Wartezeit schadet sowohl den Websites als auch den Werbetreibenden.

pte/red


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