Plattformen  08.04.2020

Patreon: Boom durch Corona

Die US-Crowdfunding-Plattform Patreon verzeichnet wegen der Corona-Epidemie derzeit einen Ansturm an neuen Account-Registrierungen.

Alleine im März haben 30.000 neue Künstler und Kreative ein Konto erstellt. Patreon zufolge trifft das Coronavirus vor allem unabhängige Content-Produzenten schwer, weswegen sie sich auf Gruppenfinanzierung verlassen müssen.

Social Networks mit Abo-Modell für Creator

'Das Coronavirus hat im Bereich Crowdfunding einiges verändert, viele Plattformen beschäftigen sich stark mit dem Thema und bieten entsprechende Sonderaktionen an. Vor allem im Kreativbereich wird das Geld jetzt knapper, da ist Schwarmfinanzierung eine Möglichkeit für Unabhängige, an zusätzliche Gelder zu kommen', erklärt Crowdfunding-Berater Wolfgang Gumpelmaier-Mach auf Nachfrage von pressetext.

Auf Patreon können Content-Produzenten von ihren Fans finanzielle Unterstützung erhalten. Laut Plattform ist das durchschnittliche Wachstum an neuen Förderern in den USA, Großbritannien, Deutschland, Kanada und Australien im Vergleich zum Februar um 36,2 Prozent gestiegen. Das liege daran, dass viele Menschen ihre Lieblingskünstler in der Krise unterstützen wollen.

Jedoch haben sich Patreon zufolge auch deutlich mehr Financiers von der Plattform abgemeldet. In vielen Fällen sei auch hier das Coronavirus der Grund. Weil Fans durch die Krise selbst in finanzielle Bedrängnis geraten, könnten sie sich die Förderung von Kreativen nicht mehr leisten. Dennoch fallen diese Zahlen angesichts der vielen neuen Unterstützer nicht stark ins Gewicht.

'Crowdfunding hat sich in den vergangenen Jahren schon in vielen Branchen etabliert. Bis jetzt war es meistens eine zusätzliche Geldquelle. Je nachdem, wie sich die Krise noch weiterentwickelt, könnte diese Finanzierungsform aber künftig einen deutlich größeren Teil der Einnahmen ausmachen', so Gumpelmaier-Mach.

pte/red


Weiter in der Web-Version mit Fotos, Videos, Links und mehr...

#Finanzierung #Content #Patreon #Geld

Auch interessant!
Sheer als Alternative zu Patreon und Onlyfans?
Eine Plattform, die Paid Content erlaubt und beim Inhalt europäische - also nicht zu prüde - Standards an...

Youtube benachteiligt Influencer?
Monetarisierungs-Mitbewerber Patreon hat bei Youtubern rundgefragt und spannende Zahlen ermittelt....

Ein Kaffee für Inhalte
Geld für Content? Läßt sich schwer vermitteln. Die Wertschätzung für Inhalte im Internet könnte aber mit ...

Mehr Minus am Konto
In einer aktuellen Studie zeigt sich, dass die Corona-Pandemie auch am Konto der Privaten in Österreich d...

Wirtschaft und Lockdown
Die Lockerung der weltweiten Coronavirus-Lockdowns muss langsam und vorsichtig ablaufen, um auf lange Sic...

Corona monetarisiert
Die US-Videoplattform YouTube erlaubt es Content-Produzenten wieder, Inhalte über das neue Coronavirus zu...

Social Networks mit Abo-Modell für Creator
Ein Netzwerk, bei dem man Inhalte einstellt und über ein Bezahlmodell von den Fans direkt entlohnt wird? ...

podimo: Netflix für Podcasts
Aufreger und Zukunftschance? Podimo macht Wirbel um den Start im deutschsprachigen Bereich ab 2020....

Videoplattformen statt Youtube
Unter dem Druck von großen Werbekunden, die sich die Inhalte aussuchen wollten, wo die Werbung läuft, hat...

Wenn Fotografen-Pakete verkaufen...
Und auch Modelle. Hier geht es aber nicht um Shooting-Pakete, sondern um Foto-Sammlungen, die im Internet...

Dauerhafte Einnahmen: Abos, Clubs und Paywalls
Das, was klassische Medien im Verkauf durch Abos schaffen, versuchen auch Dienste im Internet zu erreiche...