Energie  24.07.2020

Kommt bezahlter Strom im Akku an?

Wie viel des Stroms von der Zapfsäule landet tatsächlich im Akku? Bis zu ein Viertel der Energie geht beim Laden bereits wieder verloren!

Der ADAC hat einen großen Test gemacht und festgestellt, dass bis zu 25% des geladenen (und bezahlten Stroms) gar nicht im Fahrzeug ankommt. Die Elektroautos haben verschiedene Effizienz beim Laden und enorme Verluste, noch bevor die Energie in Bewegung umgesetzt werden kann.

Der ADAC hat 15 E-Autos auf ihren realen Verbrauch an der Ladesäule im Vergleich zur Angabe im Bordcomputer untersucht. Ergebnis: Je nach Fahrzeug weichen die Angaben 10 bis 25 Prozent voneinander ab. Bordcomputer sind grundsätzlich ein sinnvolles Extra und gehören bei vielen Automodellen zur serienmäßigen Ausstattung oder kosten nur einen geringen Aufpreis. Sie informieren über gefahrene Wegstrecken, fällige Wartungsdienste, Durchschnittsgeschwindigkeiten oder den Verbrauch. Der Bordcomputer zeigt bei E-Autos jedoch nur den Verbrauchswert beim Fahren, nicht den gesamten Strombedarf. Grund: Die Messsysteme im Auto können die beim Aufladen anfallenden Verluste nicht erfassen. Ladeverluste entstehen beim Laden in der vorgelagerten Elektroinstallation und der Ladestation, im Bordladegerät des Fahrzeuges und in der Antriebsbatterie.

Links & Fotos zum Text...



Ladeverluste addieren sich zusammen mit sonstigen Ungenauigkeiten von Bordcomputern zum Teil erheblich: So muss man beim Tesla Model 3 LR knapp 25 Prozent zur Bordcomputer-Angabe addieren, beim Seat Mii electric knapp 21 Prozent und beim Jaguar i-Pace gute 17 Prozent. Aber auch die Mittelklasse-Wagen Renault ZOE (knapp 19 Prozent), Nissan Leaf (17,6 Prozent) und VW e-up! (15,6 Prozent) zeigen ein deutliches Plus. Lediglich der KIA e-Niro (9,9 Prozent) bleibt unter der 10-Prozent-Marke.

Um dem Verbraucher eine vollständige Übersicht über den Stromverbrauch zu liefern, fordert der ADAC von den Herstellern, nicht nur die Verbrauchswerte, sondern auch die Ladeverluste in Prozent bei den technischen Angaben mitaufzuführen. Außerdem sollten sie bei der Entwicklung nicht nur auf effiziente Antriebe, sondern auch auf Ladesysteme mit niedrigen Verlusten achten.

adac/red


Weiter in der Web-Version mit Fotos, Videos, Links und mehr...

#Akku #Laden #Energie #Kosten #Elektroauto

Auch interessant!
Vergleich der Ladetarife in Österreich
Wer sein Elektroauto an öffentlichen Säulen laden will, tut dies am Besten mit einer Ladekarte. Den Koste...

Elektroautos, die zahlen statt kosten
Die Elektromobilität hat derzeit keinen leichten Stand: Nicht nur die hohen Anschaffungskosten für Batter...

Schnelladen fremder Autos
An zehn Tesla-Schnellladestationen ('Supercharger') in den Niederlanden können ab sofort auch Elektrofahr...

Akku unterwegs laden
Forscher des Oak Ridge National Laboratory (ORNL) haben eine drahtlose Ladetechnik entwickelt, die, wenn...

100.000 e-Renault
Renault wird in diesem Jahr die Marke von 100.000 neuen Elektroautos überspringen....

Halbe Million Nissan Leaf
Zum Jubiläum präsentiert Nissan auch gleich Neuigkeiten und Einblicke in die Geschichte für Elektroauto-B...

DS3 Crossback E-Tense
Rein elektrisch, ziemlich luxuriös, aber nicht gerade günstig: Der DS3 Crossback E-Tense ist das erste El...

Elektrolyt verbessert Akkus
Eine kleine Änderung im chemischen Aufbau ermöglicht deutlich bessere Lithium-Ionen-Akkus, so Forscher de...

Alte Akkus in Entwicklungsländer
Forscher der University of Warwick verwandeln alte Batterien aus Elektroautos in mobile kleine Energiesp...

Akku in Minuten laden
Zwei Akkus vom chinesischen Smartphone-Hersteller Huawei, die bis zu zehnmal schneller laden als bislang ...

Infrastruktur für eMobile
Wir haben uns letzte Woche den Elektro-Porsche angesehen und waren begeistert. Allerdings nicht nur des W...