Tierische News  29.07.2020

Römer und der Klimawandel

Die Oberflächentemperatur des Mittelmeerwassers ist in der Zeit der römischen Antike signifikant gestiegen.

Das hat eine Analyse der historischen Temperaturentwicklung im Mittelmeer durch Forscher des zum Nationalen Forschungsrats CNR gehörenden Istituto di Ricerca per la Protezione Idrogeologica ergeben.

Als Grundlage herangezogen haben die Forscher die Temparturentwickung in der Adria und dem Canale di Sicilia im Verlauf der vergangenen 5.000 Jahre. Die dazugehörigen Daten waren während der Ozeanografiekampagne Nextdata 2014 ermittelt worden. Mithilfe von Bohrungen in 475 Metern Tiefe ließen sich Rückschlüsse auf die Zusammenhänge zwischen Sedimenten und Wassertemperaturen ziehen.

'Anhand von aus anderen Mittelmeerregionen stammendem Datenmaterial konnten wir feststellen, dass die Epoche der Römerherrschaft die wärmste der letzten 2.000 Jahre war', sagt Projektleiterin Giulia Margaritelli. Im Vergleich zu den Verhältnissen zum Ende des 20. Jahrhunderts ergab sich für die ersten 500 Jahre nach Christi Geburt eine um durchschnittlich zwei Grad Celsius höhere Oberflächentemperatur.

'Dies entspricht der Ausbreitung des römischen Reiches bis zu seinem Niedergang', bestätigt die italienische Wissenschaftlerin. Danach habe ein allmählicher Temperaturrückgang stattgefunden. Die Studienergebnisse zeigen, wie empfindlich das Mittelmeer auf Klimaveränderungen reagiert. Als geografische Schnittstelle zwischen Nordafrika und Europa, so die Überzeugung de Forscher-Teams, liefert es auch Aufschlüsse über die Temperaturentwicklung in anderen Teilen der Erde.

pte/red


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