Banken  04.08.2020

HSBC in Problemen mit Corona

Die britische Großbank HSBC hat in der ersten Jahreshälfte 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen Gewinnverlust von 65 Prozent erlitten.

Das Ergebnis vor Steuern beläuft sich demnach auf 4,3 Mrd. Dollar (etwa 3,7 Mrd. Euro). Zum Vergleich: Vor einem Jahr lag diese Kennzahl noch bei 12,4 Mrd. Dollar (ungefähr zehn Mrd. Euro). Hauptgründe dafür sind Kreditausfälle und niedrige Zinsraten in Verbindung mit der Coronavirus-Krise.

Die HSBC erwartet auch für den Rest des Jahres weitere Kreditausfälle von acht bis 13 Mrd. Dollar. Etwa 700.000 Darlehen, Kredite und Hypotheken hat die Bank vorerst erlassen, um ihre Kunden um etwa 27 Mrd. Dollar zu entlasten. Daneben steht bei dem Konzern auch dieses Jahr eine umfassende Neustrukturierung bevor.

Schon vor dem Ausbruch der Pandemie hatte die HSBC einen massiven Job-Kahlschlag geplant. Insgesamt 35.000 der weltweit 235.000 Stellen sollen gestrichen werden. 'Wir hatten zwar Teile unseres Umstrukturierungsprogramms aufgrund des Ausbruchs pausiert, aber wir wollen unsere Pläne jetzt beschleunigen', sagt HSBC-CEO Noel Quinn.

Nicht nur das Coronavirus stellt momentan eine Herausforderung für die Großbank dar. Das Institut ist auch in eine politische Debatte über das umstrittene neue Sicherheitsgesetz in Hongkong verwickelt. Die HSBC bezieht etwa die Hälfte seiner Gewinne aus seinem Standort in Hongkong und unterstützt das neue Gesetz, was scharfe Kritik aus Großbritannien und den USA zur Folge hat.

pte/red


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#HSBC #Corona #Krise

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