#jetzt  14.01.2021

Spender sind großzügig

Das Teilen von getätigten Spenden in sozialen Netzwerken boomt besonders in der Weihnachtszeit. Doch gerade einmal jeder fünfte Nutzer spendet eher, wenn er der Meinung ist, dass andere seine Großzügigkeit auch sehen.

Die Möglichkeit der Selbstdarstellung hebt die Spendenbereitschaft insgesamt nur geringfügig an. Stattdessen muss eine grundlegende Spendebereitschaft vorhanden sein. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Rice University in Zusammenarbeit mit Kollegen der University of British Columbia.

Für die Erhebung haben die Forscher 197 Probanden in einer Online-Umfrage befragt. 'Wir baten die Menschen, uns zu sagen, wie wichtig Eigenschaften wie Mitgefühl und Hilfsbereitschaft für sie persönlich und für ihre täglichen Aktivitäten sind - auch wenn sie sichtbar für andere sind. Dann baten wir sie, fünf Minuten ihrer Zeit freiwillig zur Verfügung zu stellen, um eine Umfrage für eine gemeinnützige Bildungseinrichtung durchzuführen. Der Hälfte wurde gesagt, dass ihr Name im Gegenzug auf der Website der Organisation aufgeführt werde. Die andere Hälfte bekam diese Information nicht', erklären die Studienautoren.

Die Aussicht darauf, anerkannt zu werden, wenn nur fünf Minuten aus dem Alltag aufgebracht wurden, um freiwillig etwas zu tun, ließ eine Teilmenge der Probanden teilnehmen: Diejenigen, die eingangs angegeben hatten, dass ihre alltäglichen Hobbys und Interessen Eigenschaften wie Freundlichkeit und Fairness aufweisen. 21 Prozent meldeten sich freiwillig, wenn sie wussten, dass ihr Name auf der Website der gemeinnützigen Organisation veröffentlicht werden würde. Hingegen gerade einmal sechs Prozent aus der anderen Gruppe meldeten sich, wenn sie die Information über die Anerkennung nicht erhalten hatten.

Diejenigen, die in der Umfrage anfangs angegeben hatten, alltäglich Wert auf Moral zu legen, brachten auch eher Zeit für die gemeinnützige Bildungseinrichtung auf, obwohl sie nicht gesagt bekamen, dass ihr Name veröffentlicht wird. Nachdem diesen Personen mitgeteilt wurde, dass ihre Großzügigkeit öffentlich erwähnt werde, stieg die Wahrscheinlichkeit einer freiwilligen Arbeit unter ihnen jedoch nur geringfügig um drei Prozent auf 24 Prozent an.

30 Prozent waren insgesamt hingegen überhaupt nicht bereit, freiwillig zu partizipieren 'Dies zeigte uns, dass nur diejenigen, die wirklich wollen, dass ihre moralischen Eigenschaften anderen präsentiert werden, Wert darauf legen, dass ihre Spenden sichtbar sind', so die Studienautoren abschließend.

pte/red


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