Software  10.03.2021

Studie enthüllt: Versteckte Standort-Tracker in Apps

Immer wieder gibt es Datenschutzskandale, welche Aufsehen erregen und wieder das Bewusstsein der Menschen für das Thema Datenschutz wecken.

Eine brisante Studie des VPN-Anbieters ExpressVPN hat jetzt einmal wieder die Ausmaße der Standortüberwachung von Apps gezeigt. Fokus der Untersuchung waren Tracking-Funktionen, welche Standortdaten der User sammeln und an Werbetreibende weitergeben. Insgesamt wurden 450 Apps auf Standort-Tracker untersucht und die Ergebnisse regen zum Nachdenken an.

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Standort-Tracking: Ein Eingriff in die Privatsphäre

Bei den untersuchten Apps der Studie wurden unter anderem Tracking Software wie X-Mode, Predicio und OneAudience gefunden. Diese Unternehmen sind schon in der Vergangenheit durch Datenschutzskandale aufgefallen und daher nicht beliebt bei Datenschützern. Die gesammelten Daten landen unter anderem beim US-Militär und Strafverfolgungsbehörden. Obwohl die Software X-Mode sogar konkret von Apple und Google verboten wurde, arbeiten immer noch viele Apps aus den Stores damit.

X-Mode trackt während der App-Nutzung die Standortdaten des Nutzers und verkauft diese dann an andere Unternehmen weiter. Für die Entwickler der Apps ist es ganz einfach hier etwas zusätzlich Provision zu erhalten. Sie müssen lediglich den Code in die Anwendung einbauen und werden dann an den verkauften Daten der Nutzer beteiligt. Der einzige Verlierer bei dieser Gleichung ist der User, der von nichts weiß.

Sicherheit in Europa?

Im Zuge der DSGVO wurde auf europäischem Boden schon viel für das Thema Datenschutz getan. Im Vergleich zu den Vereinigten Staaten wird deutlich mehr auf die Privatsphäre der Menschen geachtet.

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Privatpersonen sollten sich jedoch nicht zu sicher fühlen, denn der oben genannten Studie nach ist Europa von dem Tracking Problem nicht ausgeschlossen. Apps aus allen Kategorien weisen versteckte Tracking-Codes aus, welche die Nutzer überwachen. Betroffen waren unter anderem Reise-Apps, aber auch Dating-Plattformen und populäre Kommunikations-Apps.

Auch Deutschland wird konkret genannt, weshalb jeder private Nutzer heutzutage kritisch hinterfragen sollte, welche Apps er wirklich braucht und ob seine Daten sicher sind. Standort-Tracking ist ja bekanntlich nur eine von vielen digitalen Bedrohungen.

Was kann ich tun?

Viele Menschen denken, dass sie ohne aktiviertes GPS mit ihrem Smartphone nicht getrackt werden können. Dies stimmt jedoch nicht, solange das Gerät eingeschaltet ist und eine funktionsfähige Verbindung ins Internet besteht.

Der Trick dabei sind versteckte SMS, auch Silent SMS genannt. Provider schicken diese SMS auf die Handys der Nutzer und können dadurch bis auf 100 Meter genau bestimmen, wo sich dieser aufhält. Der Nutzer bekommt dies gar nicht mit und der Provider ist in bestimmten Fällen gesetzlich verpflichtet diese Daten an Behörden weiterzugeben.

Auch der Gerätehersteller kann Sie bis auf fünf Meter genau orten, da er über die WLAN-Verbindung den Standort herausfinden kann.


TIPP: Deaktivieren Sie WLAN, sowie GPS-Signale Für Google und Android Nutzer:



Für Apple/iOS Nutzer:



Wenn man neue Apps installiert, klickt der Anwender oft ganz automatisch auf “zustimmen”, wenn die App um entsprechende Freigaben bittet. Hier lohnt es sich jedoch die Freigaben etwas genauer zu prüfen und sich bei jedem Download zu überlegen, ob man die App wirklich braucht.

Fakt ist, dass sobald ein Nutzer einer App die Standortfreigabe gibt, dies im Betriebssystem zugestimmt ist und nachträglich nicht mehr rückgängig gemacht werden kann. Über die Standort-Einstellungen kann zwar geprüft werden, welche Dienste den Standort kürzlich gefragt haben, jedoch ist die Widerrufung nicht möglich.

Apple und Windows Nutzer haben es schon besser. Hier können sie einfach über 'Einstellungen > Datenschutz > Ortungsdienste' die Erlaubnis wieder entziehen.


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#Tracker #Datenschutz #Android #iOS #Apps #Studie

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