Aktuelles  06.07.2021

Online dement?

Mit einem neuen Online-Rechner von Forschern des Ottawa Hospital der University of Ottawa, des Bruyère Research Institute und des ICES können Menschen über 55 Jahren die Gesundheit ihres Gehirns besser verstehen.

Zudem wird evaluiert, wie sie das Risiko einer Demenz-Diagnose in den nächsten fünf Jahren verringern können. Details wurden im 'Journal of Epidemiology and Community Health' publiziert.

Die Forscher haben ihren Demenz-Rechner auf Umfragedaten von mehr als 75.000 Personen aus Ontario konzipiert. Laut der leitenden Wissenschaftlerin Stacey Fisher macht diesen Rechner einzigartig, dass für Tests kein Arzt besucht werden muss. 'Die Menschen verfügen bereits über alle notwendigen Informationen, um den Test am Rechner gemütlich bei sich zu Hause zu absolvieren', so Fisher.

Das 'Dementia Population Risk Tool' (DemPoRT) umfasst folgende Faktoren: Alter, Raucherstatus und lebenslange Belastung, Alkoholkonsum, körperliche Aktivität, Stress, Ernährung, Zugehörigkeitsgefühl, Ethnizität, Einwanderungsstatus, sozioökonomischer Status des Umfeldes, Ausbildung, Aktivitäten, die Unterstützung erfordern, Familienstand, die Anzahl der gesprochenen Sprachen sowie gesundheitliche Probleme.

Der Rechner lässt sich einsetzen, um das Demenzrisiko zu beurteilen und bietet Unterstützung in der Veränderung des Lebensstils. Die Forscher zielen auch darauf ab, dass ihn Entscheidungsträger für die allgemeine Bevölkerung einsetzen. Das Team hat mit dieser Forschung auch das erste Vorhersage-Tool entwickelt, das Demenz auf einer Bevölkerungsebene vorhersagt. Es kann die Anzahl der neuen Erkrankungen in der Gemeinschaft vorhersagen, Populationen mit einem höheren Risiko deutlich identifizieren und Präventionsstrategien mit Informationen versorgen.

In Kanada wird es als Unterstützung der nationalen Strategie für Demenzerkrankungen eingesetzt. Durch den Einsatz von regelmäßig gesammelten Gesundheitsdaten und Umfragen werden Experten für Bevölkerungsgesundheit über alle Infos verfügen, die für den Einsatz des Algorithmus nötig sind. Derzeit ist der Rechner für den Einsatz in Kanada ausgerichtet. Er kann aber für jedes der weltweit 100 Länder adaptiert werden, die über Daten aus Gesundheitsumfragen verfügen.

pte/red


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