12.11.1997

Pentium Bug oder Unfug?

Der Pentium ist wieder einmal ins Gerede gekommen und Intel hat schon das Bugfix als Softwarelösung angekündigt. Was steckt dahinter?

Die Befehlsfolge F0-0F-C7-C8 legt den Pentium lahm, eine Endlosschleife statt einer Fehlermeldung des Prozessors (auch MMX) sorgt dafür, daß jeder Computer so zum Stillstand gebracht werden kann, der diese CPU nutzt.

Intel reagiert wie gewohnt und schafft Abhilfe - diesmal wird vermutet, daß eine Softwarelösung die Probleme beheben soll.

Doch wo liegt nun das Problem - nicht Intel ist eine schlechte Erzeugerfirma für Prozessoren, sondern die Ursache sind die immer komplexer werdenden Produkte, die der Markt erfordert, und die nur mehr schwer handzuhaben sind. Jedes Jahr werden Prozessoren (und nicht nur dort kann man das Phänomen beobachten, die Softwareindustrie kann auch ein Lied davon singen) umfangreicher, schneller, kleiner. Wir Menschen können dieser Geschwindigkeit kaum mehr folgen - die Ergebnisse lassen sich in diesem Beispiel wohl gut demonstrieren.

Bugs in Prozessoren sind keine Seltenheit - schon in den ersten Prozessoren waren sie vorhanden - meist fallen sie bloß nicht auf, weil Sie zu gut versteckt sind (würden Sie auffallen, hätte Intel sicher alles daran gesetzt, den Fehler schon vor der Produktion zu verhindern). Oft sind sie sogar nützlich - wie sonst sind manche Prozessoren für diverse System-Utilities zu unterscheiden.

Manche CPU-Bugs mußten sogar von den Cloneherstellern kopiert werden, um als kompatibel gelten zu können. Schenken wir den Bugs also keine Beachtung - im täglichen Gebrauch treten die Fehler so gut wie nie auf, die Aufregung ist also übertrieben.


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