Aktuelles  26.08.2021

Geschlechter und Pronomen

Immer wieder geben Menschen ein Personalpronomen zum Namen und damit vor, wie sie angesprochen werden wollen. Was bedeutet das?

Die Sache mit den Geschlechtern wird immer schwieriger, je mehr es davon gibt. Facebook kennt ja 70. Die binäre Biologie kennt nur zwei, unsere traditionelle Sprache genauso.

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Nun gibt es aber Frauen, Männer und andere Formen. Und es gibt auch noch die Ausrichtung und Sexualität irgendwo zwischen hetero und homo. Noch mehr: Es gibt Frauen, die in Männerkörpern leben und umgekehrt. Der schwule Mann im Frauenkörper steht auf Männer, alles klar? Wenn nicht, dann gibt es unterhalb ein paar Links zu Artikeln, die hier ein paar Fakten zur Klärung aufdecken.

Hier gehen wir zurück zur Sprache. Nicht zur verschandelnden Gender-Sprache, die idiologisch besetzt an der Oberfläche kratzt statt Gleichstellung tatsächlich zu schaffen. Sondern and er Ansprache von Personen. Denn wie jemand angesprochen werden will, betrifft ihn direkt und persönlich, schafft Identität und Nähe. Und wie schon gesagt: Wir kommen eigentlich nicht mit zwei Pronomen aus, wenn wir die Vielfalt abdecken wollen.

Und so gibt es Lösungen, insbesondere aus der meist betroffenen Queer-Bewegung selbst heraus. Diese tauchen auf Visitenkarten und im Internet auf, normalerweise als Ergänzung des Namens hinter diesem. Wer auf Linkedin hinter dem Namen ein '(er)' stehen hat, der will klassisch männlich angesprochen werden. Das 'sie' kennzeichnet also die weibliche Ansprache, die von der Person bevorzugt wird.

Beides sind die traditionellen Varianten. Jetzt wird es schwieriger, next level: 'die anderen' haben im Englischen eine schöne Möglichkeit in der Mehrzahl gefunden, die nicht nach Geschlecht unterscheidet. 'They/Them' schließt die Geschlechter zwischen Mann und Frau ein. Legt sich also nicht fest, liefert dann aber auch keinen Hinweis auf die Anzahl mehr. Wer sich so kennzeichnet, will nicht männlich oder weiblich angsprochen werden.

Im Deutschen hätten wir noch die sächliche Ansprache mit 'es', was aber wiederum nicht die besondere Form wäre, die die betroffenen Personen wünschen. Vor allem wäre das eine Sache, ein Ding. Wir haben es aber mit Personen zu tun. Das 'They' kommt dem Wunsch näher, das schwedische 'hen' (eine Sonderform gebildet aus er/sie) genauso. Und so hat man sich auf eine dem entlehnte Schweibweise mit 'en' verständigt. 'er/ihm', 'sie/ihr', 'en' - so kann man sich leicht einordnen für eine gewünschte Ansprache.

Die zugehörige Anrede zum Pronomen ist 'Herr', 'Frau' oder das, was die nicht-binäre Person für sich als richtig empfindet. Hier hilft es, einfach nachzufragen. Eine allgemeine Anrede abseits der Norm hat sich nämlich noch nicht gebildet.


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#Pronomen #Sprache #Gendern #Geschlecht #Mann #Frau #Begriffe

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