Aktuell  27.09.2021

Handel im Stau

Anhaltende Staus vor wichtigen Container-Frachthäfen führen zur Stagnation des globalen Handels. Für Deutschland, die EU und die USA zeichnet sich ein Handel nur auf dem Niveau des Vormonats ab.

In den Häfen von Ningbo-Zhoushan und Los Angeles stauen sich derzeit jeweils etwa drei Prozent der globalen Transportkapazitäten in den Hauptwartebereichen. Das Frachtvolumen im Roten Meer liegt aktuell 14 Prozent niedriger als unter normalen Umständen zu erwarten wäre. Dies geht aus dem aktuellen 'Kiel Trade Indicator 09/2021' des Instituts für Weltwirtschaft Kiel hervor.

'Die Terminal-Schließungen in China hinterlassen ihre Spuren und dämpfen den Warenaustausch. Eine nachhaltige Entspannung der Lage zeichnet sich nicht ab, das trübt die Aussichten für den internationalen Handel. Dies dürfte sich über steigende Preise und anhaltende Engpässe bei bestimmten Waren bemerkbar machen, auch im Weihnachtsgeschäft. Weihnachten fällt nicht aus, aber gerade bei Produkten aus China und Asien sind fehlende Lieferungen oder höhere Preise zu befürchten', sagt Vincent Stamer, Leiter Kiel Trade Indicator.

China selbst scheint aber einen Weg gefunden zu haben, die Schließungen seiner Terminals in den Häfen Ningbo-Zhoushan und Yantian zu überwinden. Trotz Staus vor der chinesischen Küste wurde in den vergangenen vier Wochen mehr Ware aus diesen Häfen und Shenzhen verschifft als im Vergleichszeitraum. Für Chinas Exporte im September signalisiert der Kiel Trade Indicator ein Plus von 6,2 Prozent im Vergleich zum Vormonat, für die Importe mit einem Indikatorwert von 0,8 Prozent eine schwarze Null.

pte/red


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