Web-Technik  13.10.2021

Login versus Umsatz

81 Prozent aller Online-Käufer sind aufgrund umständlicher und sich wiederholender Authentifizierungsprozesse genervt.

Folglich suchen sie nach Marken und digitalen Erlebnissen, die diesen Prozess einfach gestalten, ohne dass die Sicherheit beeinträchtigt wird. Das ist das Ergebnis einer Umfrage von Business Performance Innovation (BPI) Network und CMO Council unter 2.000 Verbrauchern in den USA, Kanada, Großbritannien und Irland.

60 Prozent der Befragten haben eigenen Angaben nach Geschäftstransaktionen aufgrund von Authentifizierungsfrustration schon einmal abgebrochen. Probleme mit Passwörtern bleiben ein großes Problem für der Verbraucher, die sich stattdessen physische biometrische Authentifizierungsmethoden wie Gesichts- und Fingerabdruckerkennung wünschen. Fast 68 Prozent können sich Passwörter nicht oder nur schlecht merken. 40 Prozent nutzen mindestens elf Passwörter, darunter 23 Prozent, die 16 oder mehr benutzen.

Die Umfrage ist Teil einer neuen Initiative des BPI-Netzwerks und des CMO-Rates mit dem Titel 'Unify How You Verify'. Partner ist Daon, ein globales Unternehmen, das sich mit Identitätssicherungstechnologie beschäftigt. Ziel der Initiative ist die Vereinfachung von Authentifizierungsprozessen.

Zusätzlich zur Erforschung der Einstellung der Verbraucher zu Authentifizierungsprozessen wird die Initiative einen weiteren Bericht erstellen, der auf Interviews und Interaktionen mit Führungskräften und Experten für Identitätsmanagement, Sicherheit, Kundensupport und E-Commerce basiert. Ziel ist die Verbesserung des Kundenerlebnisses, mehr Umsatz zu erzielen und die Compliance zu optimieren.

'Passwort-Probleme sind kein neues Phänomen. Dennoch ist es nach wie vor ein anhaltendes Problem für die Verbraucher. Unternehmen und Marken müssen darauf hören, was die Verbraucher ihnen so klar sagen', meint Donovan Neale-May, Exekutivdirektor des CMO Council und des BPI Network. Sie fordern eine Verbesserung der Authentifizierung. Wenn das gelänge, verbesserten sich Kundenbindung und Umsätze. Wenn nicht, gebe es Einbußen.

Mehr Geld für Sicherheit

In Deutschland werden bis Jahresende voraussichtlich 6,2 Mrd. Euro für Hardware, Software und Services im Bereich IT-Sicherheit ausgegeben. Dieses neue Allzeithoch liegt nochmals 9,7 Prozent über dem bisherigen Rekordjahr 2020 mit 5,6 Mrd. Euro Umsatz, wie neue Berechnungen des Marktforschungsunternehmens IDC für den Digitalverband BITKOM zeigen.

'Cyber-Angriffe sind für die Wirtschaft zu einer existenziellen Bedrohung geworden. Für Unternehmen und Verwaltungen ist eine hohe IT-Sicherheit überlebensnotwendig und muss fester Bestandteil guten Managements sein. Die Corona-Krise hat gezeigt, wie verwundbar viele Firmen sind. Die Ausgaben für IT-Sicherheit werden künftig weiter steigen', erwartet Susanne Dehmel, Mitglied der BITKOM-Geschäftsleitung.

Auch künftig wird der Markt weiterhin rasant anwachsen: Für das Jahr 2022 ist ein neuerliches Umsatzplus von 9,9 Prozent auf 6,8 Mrd. Euro prognostiziert. Mit einem durchschnittlichen Wachstum von 9,5 Prozent pro Jahr sollen im Jahr 2025 rund 8,9 Mrd. Euro Umsatz mit Lösungen für ein Mehr an IT-Sicherheit erzielt werden, geht aus den Berechnungen hervor.

Mit 50 Prozent machen Dienstleistungen den mit Abstand größten Anteil aus. Die Ausgaben belaufen sich im Jahr 2021 auf voraussichtlich 3,1 Mrd. Euro - ein Plus von 9,8 Prozent. Für IT-Sicherheits-Software werden im laufenden Jahr 2,3 Mrd. Euro ausgegeben; 11,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Weitere 815 Mio. Euro entfallen auf spezielle Geräte und Hardware (plus 4,9 Prozent).

pte/red


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