Sicherheit  01.01.2022

MS Exchange Server stellt 2022 Mails nicht mehr zu

Eine Bug, der praktisch alle Installationen von Microsoft Exchange (inkl. Small Business Server) betrifft, verhindert die Zustellung von eMails. Es gibt aber eine Umgehung für den Fehler.

Es ist ein 'dummer' Fehler, der Microsoft da passiert ist: Das Speichern des Jahres beim Empfang einer eMail im Malware-Filter hat einen Datentyp verwendet, der nur bis 2021 groß genug war. Mit 1.1.2022 stellten viele Exchange-Server daher eingegangene eMails nicht mehr zu, weil das Datum nicht gespeichert werden konnte.

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Der Fehler passierte in der Malware-Prüfung bei eingehenden eMails, der Ausweg ohne ein Bugfix von Microsoft (das noch aussteht) ist daher das Abschalten dieses Filters. Das ist halbwegs gefahrlos, wenn andere Software ohnehin auf Viren prüft. Machen Sie dazu folgende Schritte am Exchange-Server als Administrator:


Exchange 2022 Bug



Die Änderung dauert einige Zeit und startet den Transportservice am Server neu, stellt also auch gleich alle wartenden eMails zu. Das kann natürlich auch eine Zeit dauern, warten Sie daher, bis das Script den Erfolg meldet. Danach ist der Bug nicht mehr beim Zustellen eines eMails relevant, der Server funktioniert wieder. Für lange wartende eMails könnte eine Fehlermeldung bereits generiert worden sein, je nach Konfiguration müssen Sie sich auf eMail-Warnungen zusätzlich zur Zustellung einstellen.

Diese Anleitung und Information ist für Server-Administratoren gedacht, Anwender mit Outlook können den Fehler auf einem Exchange Server (nur diese sind betroffen) nicht alleine beheben. Was man allerdings als Anwender bedenken muss ist, dass sehr viele Unternehmen Exchange Server einsetzen und dort derzeit in großer Anzahl eMails nicht oder sehr spät zugestellt werden. Praktisch alle dieser Server sind betroffen, da die Standardinstallation von Exchange den Bug mitbringt.


Bugfix von Microsoft Nach etwas Atempause (auch für alle Betroffenen, die eMails empfangen wollten) hat auch Microsoft eine Lösung bereitgestellt. Zunächst selbst scheinbar noch etwas buggy (Forum beachten!) dürfte der Bugfix von Microsoft aber nun die erwartete Lösung bringen. Sowohl Software als auch die Versionierung der Updates wurden angepasst.

Microsofts Bugfix

Die Anleitung gibt zwei Möglichkeiten der Installation des Bugfixes vor: Man kann es manuell abarbeiten und installieren, das Setup eines fertigen Scripts ist ebenfalls vorgesehen. Die offizielle Lösung von Microsoft berücksichtigt auch die obengenannte schnelle Antwort durch die Community. Eines sollten sie dabei jedenfalls haben: Geduld. Wenn etwas im Prozess 'komisch' vorkommt, dann hilft oft ein Warten. Viele Anwender geben an, dass eine halbe Stunde später eigenartige Verhaltensweisen am Server verschwunden sind und der Bugfix wie magisch doch funktioniert hat. Das Muster deutet auf Arbeiten des Servers im Abarbeiten eines Staus und das Nachladen der Updates hin.

Auf jeden Fall erscheint das Update von Microsoft sinnvoll, um die Funktion des Exchange Servers in vollem Umfang auch nach dem Bug zu behalten. Auch dann, wenn zuvor bereits ein Hotfix via Funktionseinschränkung erfolgt ist.


Der Bug kommt zur Unzeit für die meisten betroffenen Unternehmen, am 1.1. eines Jahres sind die Administratoren selten schnell greifbar und der Fehler fällt meist auch nicht gleich auf. Nach dem ausbleibenden 2000-Bug dürfte die Aufmerksamkeit für solche Bugs auch nicht besonders groß sein, auch nicht bei Microsoft, wie man sieht.


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