Aktuell  24.02.2022

Wer schnell mit Drogen aufhört...

...kann spätere Nachteile vermeiden. Eine Studie hat sich Drogenkonsum im Zeitverlauf angesehen und gute Nachrichten für rasche Entscheidungen gegen Drogenkonsum gefunden.

Teenager, die Drogen konsumieren, aber damit aufhören, bevor sie erwachsen sind, müssen keine negativen Spätfolgen gesundheitlicher oder beruflicher Art fürchten. Dies ist das Ergebnis einer Langzeitstudie über 16 Jahre mit mehr als 2.000 Jugendlichen, die der mittlerweile emeritierte Soziologieprofessor Jake Najman von der University of Queensland geleitet hat. Menschen, die ihren Drogenkonsum vor dem 30. Lebensjahr beenden, haben danach keinen geringeren wirtschaftlichen Erfolg, keine überdurchschnittlichen Beziehungsprobleme und keine geringere Lebensqualität, heißt es.

Die Autoren fordern die politischen Entscheidungsträger auf, sich mit den Problemen von drogenkonsumierenden Teenagern wie Schulverweisen zu befassen, die die Zukunftschancen der Kinder beeinträchtigen. Ziel der Studie war es zu untersuchen, inwieweit Cannabis- und Amphetaminkonsum bis zum Alter von 21 Jahren den Lebenserfolg beeinträchtigen. Die Kinder wurden mit 14 Jahren auf IQ, psychische Gesundheit und Aggression/Delinquenz getestet. Die Forscher berücksichtigten auch Infos über deren Mütter, etwa deren Anzahl an Partnern und eventuelle Kontakte des Kindes mit der Polizei.

Die Autoren haben die Teilnehmer im Alter von 21 Jahren auch zu Verhaltensweisen befragt, die mit der Einnahme von Drogen in der Vergangenheit zusammenhängen, zum Beispiel drogenbedingte Störungen. Der Lebenserfolg wurde im Alter von 30 Jahren gemessen und nach drei Kategorien definiert: sozioökonomisch, Lebensqualität und Qualität intimer Beziehungen. Die Ergebnisse zeigen, dass mehr als jeder Fünfte (22 Prozent) irgendwann einmal eine psychische oder gesundheitliche Beeinträchtigung aufgrund des Cannabiskonsums hatte. Und vier Prozent konsumierten problematische Amphetamine. Das Erkrankungsalter lag zwischen 15 und 19 Jahren.

Eine große Mehrheit derjenigen, die die Kriterien für einen problematischen Drogenkonsum erfüllt hatten, konsumierten im Alter von 21 Jahren keine klinisch signifikanten Werte mehr, so die Ergebnisse. Damit war für sie die größte Gefahr vorbei, sagen die Wissenschaftler. Wer aber mit 30 Jahren noch Cannabis und/oder Amphetamine einnahm, war in der Leistung beeinträchtigt und zwar umso mehr, je höher die Dosen ausfielen, so die Studienergebnisse.

pte/red


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#Drogen #Gesundheit #Studie

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